Der Grund für den SEK-Einsatz in Lünen am frühen Dienstagmorgen (30. Juli) ist jetzt bekannt: Wie die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium Bochum in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären, ist die Wohnung eines 36-jährigen Lüners durchsucht und er dann festgenommen worden. Der Mann steht in Verdacht, an einem Säureangriff in Bochum beteiligt gewesen zu sein.
Bei diesem Angriff waren am 30. Juni mehrere Menschen in einem Café an der Oskar-Hoffmann-Straße verletzt worden – einer von ihnen schwer. Lebensgefahr bestand zwar nicht – der tatverdächtige Mann aus Bergkamen (43) wurde aber bereits festgenommen und wegen versuchten Mordes dem Haftrichter vorgeführt. Der 43-Jährige soll einen 30 Jahre alten Bochumer mit hochkonzentrierter Schwefelsäure überschüttet haben. Zeugen des Angriffs, Polizeibeamte und Rettungsdienst-Mitarbeiter mussten behandelt werden, weil sie mit der Säure in Kontakt gekommen waren.
Mordkommission ermittelt
Der Mann aus Lünen steht unter Verdacht, den mutmaßlichen Haupttäter am 30. Juni zum Tatort gefahren zu haben. „Auf Antrag der Staatsanwaltschaft war gegen ihn ein Haftbefehl wegen Beihilfe zu einem versuchten Tötungsdelikt erlassen worden. Dieser wurde nach richterlicher Vorführung am gestrigen Nachmittag in Vollzug gesetzt“, heißt es in der Pressemitteilung am Mittwoch.
Darin heißt es außerdem: „Die Ermittlungen der Mordkommission dauern an. Derzeit werden die weiteren Hintergründe dieser Tat und der weitere Zusammenhang zwischen den beiden beteiligten Tatverdächtigen geprüft.“