Bauarbeiten: Pergamonmuseum schließt bis 2019
Der Pergamonaltar, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Berlin, wird mehrere Jahre lang für das Publikum unzugänglich sein.

Das Pergamonmuseum in Berlin schließt auf Jahre wegen anstehender Sanierungsarbeiten. Foto: Soeren Stache
Im Zuge der Sanierung des Pergamonmuseums müsse der Saal mit dem Altar aus Kleinasien am 29. September 2014 bis voraussichtlich 2019 geschlossen werden, teilte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, am Dienstag mit.
Das Pergamonmuseum auf der Museumsinsel ist mit rund 1,3 Millionen Besuchern im Jahr das beliebteste Haus der Staatlichen Museen. In der Nähe soll eine vorübergehende Ausstellung mit dem Pergamon-Panorama des Künstlers Yadegar Asisi für Ersatz sorgen. Bereits 2011/2012 wurde Asisis Rotunde vor dem Pergamonmuseum gezeigt; sie wird jetzt überarbeitet.
Außerdem sollen die Originale aus Pergamon, darunter der gesamte Telephos-Fries, im dem Behelfsmuseum gezeigt werden. Allerdings sei die Stiftung noch dabei, Sponsoren für das Projekt zu gewinnen, da die eigenen Mittel dafür nicht reichten, sagte Parzinger.
Das Pergamonmuseum ist die größte Baustelle auf der Museumsinsel. Dort sollen sich die Arbeiten bis zum Jahr 2025/26 hinziehen. Es ist vorgesehen, bis 2019 den Nord- und Mittelflügel zu sanieren; danach ist der Südflügel dran.
Auch die Neue Nationalgalerie am Kulturforum wird Ende 2014 wegen Sanierung für drei bis vier Jahre geschlossen. Hier gab es die großen Publikumserfolge der vergangenen Jahre, darunter die Ausstellungen aus dem Museum of Modern Art in New York sowie zur deutschen Nachkriegskunst.
Zu den großen Projekten der Stiftung zählt auch ein Museum der Kunst des 20. Jahrhunderts, das am Kulturforum in der Nähe des Potsdamer Platzes entstehen soll. Parzinger erwartet in den kommenden Monaten von der Bundesregierung ein Signal, dass das Projekt realisiert werden kann. Eine Voraussetzung sei die Erhöhung des Bauetats. Er ist für dieses Jahr mit 80,2 Millionen Euro so hoch wie im vergangenen Jahr. Seit 2003 trägt allein der Bund die Baukosten.
Oberste Priorität am Kulturforum habe die Instandsetzung der Neuen Nationalgalerie unter Federführung des britische Architekten David Chipperfield, betonte Parzinger. Die Arbeiten an dem Stahl-Glas-Bau von Mies van der Rohe sollen Ende 2014 beginnen und voraussichtlich in drei bis vier Jahren beendet sein. Während der Sanierung soll die Sammlung der Neuen Nationalgalerie mit den Werken der klassischen Moderne in Wechselausstellungen im Hamburger Bahnhof gezeigt werden.