
Die Brüder Sohail Amiri (l.) und Kianosh Amiri standen sich im Duell zwischen Billmerich und Holzwickede gegenüber. © Sebastian Reith
Amiri gegen Amiri: Zwei Brüder im direkten Duell – „Er war schwierig zu verteidigen“
Fußball
Sohail Amiri und Kianosh Amiri standen sich im Kreispokal in verschiedenen Mannschaften direkt gegenüber. Ein besonderes Duell mit einem klaren Ausgang.
Als sich am Sonntag der Holzwickeder SC und BR Billmerich auf dem Platz gegenüberstanden, kam es auf einer Außenbahn auch zu einem direkten Bruderduell. Sohail Amiri (23) spielt bei Kreisligist Billmerich, sein jüngerer Bruder Kianosh (19) versucht den Durchbruch beim Westfalenligisten Holzwickeder SC.
„Es war ein sehr gutes Gefühl. Ich wollte schon immer gegen meinen Bruder spielen“, erzählt Kianosh Amiri im HSC-Dress nach dem Spiel. „Er war schwierig zu verteidigen und hat auch ein Tor gemacht – aber erst, nachdem ich ausgewechselt wurde“, scherzte Kianosh Amiri, der bei den Holzwickedern auf der rechten Seite offensiv agierte. Sohail Amiri spielte bei BRB vorne links. Im Mittelfeld gab es also auch Zweikämpfe zwischen beiden.

Auf dem Platz trafen Kianosh Amiri (r.) und Sohail Amiri auch direkt aufeinander im Zweikampf. © Sebastian Reith
Obwohl Holzwickede klar mit 8:1 gewann, bereitete Kianosh hauptsächlich Tore vor, trug sich aber selbst nicht in die Torschützenliste ein. Ganz anders Sohail Amiri: Nach etwas mehr als einer Stunde kam er im Strafraum zum Abschluss und erzielte Billmerichs Ehrentreffer.
Den Sprung in eine höhere Liga traut Kianosh, der dritte von insgesamt fünf Brüdern, seinem älteren Bruder durchaus zu. „Er hat wegen seines Abis kurz mit Fußball aufgehört, aber er könnte bei uns in der Westfalenliga mithalten oder in der zweiten Mannschaft spielen, um reinzukommen“, findet Kianosh.
Die Familie wohnt in Holzwickede, kam 2015 aus Afghanistan nach Deutschland. Die Brüder gingen in Deutschland zur Schule, Kianosh, der einen afghanischen und einen deutschen Pass besitzt, will nächstes Jahr sein Fachabitur machen. Nach der Ankunft in Deutschland kickte er zunächst für Holzwickede, spielte dann bei RW Ahlen und drei Jahre beim TSC Eintracht Dortmund.

Kianosh Amiri will sich beim Holzwickeder SC durchsetzen. © Sebastian Reith
Jetzt ist er frisch aus der A-Jugend in die Westfalenliga zum HSC zurückgekehrt. „Ich muss erstmal reinkommen. Es ist auf jeden Fall etwas anders. Das ist sehr, sehr schwer“, sagte Kianosh Amiri, der auch einen Anpfiff von Trainer Benjamin Hartlieb nach einem wiederholt falschen Einwurf über den Platz bekam. Hinterher klatschten beide versöhnlich ab.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
