Journalistenfilme haben wieder Hochkonjunktur. Zuletzt kam „She said“ über das weibliche Duo, das Harvey Weinstein zu Fall brachte, in die Kinos.
Nicht wichtiger, aber spannender ist die Serie „Alaska Daily“ mit Hilary Swank (48) in der Hauptrolle, seit Ende Februar zu sehen beim Streamingdienst Disney+.
Nix los in Anchorage?
Anchorage, Alaska. Viel Tundra, viel Schnee, in der Stadt ist scheinbar nix los. Trotzdem fängt Star-Reporterin Eileen Fitzgerald hier bei der Tageszeitung „Alaska Daily“ wieder ganz unten an.
Das kann eben passieren, wenn eine New Yorker Journalistin dem Verteidigungsminister am Zeug flicken will, aber ihre Vorwürfe nicht beweisen kann.

Indigene Frauen verschwinden
Zum Glück gibt es auch in Alaska Skandale. Zum Beispiel den (nach einem realen Vorbild), dass es der dortigen Polizei bestürzend egal ist, dass immer wieder indigene Frauen verschwinden.
Gemeinsam mit Rosalind „Roz“ Friendly (Grave Dove), die ebenfalls indigene Wurzeln hat und ihr viele Türen öffnet, ermittelt die investigative Journalistin schlau, einfallsreich und mit harten Bandagen. Kaum trifft sie einen netten Kerl, wird der in der nächsten Folge schon ausgenutzt.
Herbe Schönheit
Hilary Swank, seit jeher eine herbe Schönheit, passt mit ihren Männerhosen, flachen Schuhen und Anzugwesten perfekt in diese zupackende Rolle, sie hat die Serie auch mit produziert.
Autor ist Tom McCarthy, der schon im Film „Spotlight“ (2015) eine Redaktion porträtierte, die Missbrauch von Kindern durch Priester mutig aufdeckte.

Als Zugabe gibt es in jeder der neun Serienfolgen jeweils eine abgeschlossene Geschichte, in der Eileens Kollegen und Kolleginnen ihr Können zeigen. Skandale im Minutentakt? Nicht sehr wahrscheinlich. Aber gute Unterhaltung ist es, noch dazu mit Niveau.
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