Zum Weltfrauentag hat Netflix „Faraway“ gestartet: Vor der malerischen Kulisse einer kroatischen Insel erzählt Regisseurin Vanessa Joop eine Ballade, in der es um weibliche Befreiung und Selbstfindung geht.
Naomi Krauss steckt in der Haut einer Glückssucherin, die erst spät entdeckt, dass ihr Leben unglücklich ist. Sie spielt die 49jährige Zeynep Altin, mit Restaurantbetreiber Ilyas (Adnan Maral) verheiratet, Mutter einer Tochter, Motor und Zentrum ihrer Familie in Deutschland.
Macht der Gewohnheit
Zeynep kümmert sich, macht und tut, betüddelt den Vater, der bei ihr wohnt und steckt in der Rolle der fürsorglichen Ehefrau und Mutter fest. Die Macht der Gewohnheit hat längst erstickt, was sie an Wünschen und Bedürfnissen hat. Sie weiß es nur noch nicht.
Als ihr Mann die Beerdigung ihrer Mutter verschwitzt, hat Zeynep die Faxen dicke. Sie fährt spontan auf eine kroatische Insel, wo der Mutter ein Haus gehört, wie sie nach deren Tod lernte.

Neue Kraft auf der Insel
Im Süden, mit Blick aufs Meer, blüht Zeynep auf. Jetzt dämmert ihr, wie freudlos sie gelebt hat. Alles prima auf der Insel - bis auf diesen Josip, den die Mutter im Haus wohnen ließ.
Josip (Goran Bodgdan) soll gehen, das Grundstück verkauft werden. Oder doch nicht? Josip ist nicht der Rüpel, für den Zeynep ihn hielt. Das Haus an der Küste wächst Zeynep ans Herz.
Vorhersehbar, aber sympathisch
Was folgt, erinnert an „Malen nach Zahlen“ auf emanzipatorischer Blaupause, ist aber unterhaltsam und einnehmend gespielt. Zeynep und Josip nähern sich an, wir sind im Reich der romantischen Komödie.
Naturschwelgerei, Insel-Folklore und eine Frau, die endlich ihrem Gefühl folgt. Als ihr Mann anreist, fällt Zeynep eine Entscheidung. In Mutters alter Heimat hat sie das Sagen. Vorhersehbar, aber nicht unsympathisch.
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