Die Chefin (Lavinia Wilson) hat ihren Leuten „Teambuilding“ verordnet. Also treffen sich Investment-Banker zum Praxis-Seminar auf einem schottischen Landsitz, wo sie unter weiblichem Coach kleine und größere Aufgaben lösen müssen.
Spielerisch sollen Andreas (Tom Schilling), David (David Kross), Jim (Jürgen Vogel) und Bernhard (Serkan Kaya) als Kollektiv zusammenwachsen. Dabei steckt in jedem der Drang zum Alphatier, smarter, besser, erfolgreicher als der Rest.
Eine Klischeesammlung
Auf dem Papier mag das nach Kinostoff für eine schwarzhumorige Satire aussehen. Am Ende wird „Der Pfau“ zum zweiten deutschen Film (nach „Outside The Box“ von 2016), der beim Thema „Training für Manager“ eine komödiantische Bruchlandung hinlegt.
Auf Basis des Romans von Isabel Bogdan hat Regisseur Lutz Heineking Jr. mit zwei Co-Autoren ein Drehbuch geschrieben, bei dem es vorn und hinten hapert.

Schlechte Dialoge
Schlechtes szenisches Timing, kein erzählerischer Drive. Richtig übel stoßen einem die Dialoge auf, in weiten Teilen eine Klischeesammlung englischer Business-Phrasen.
Die Herren Banker plappern von „Outcome“, „Power Challenge“, „Assistance“ etc. und stellen fest, dass nun leider „Compliance“ mit im Boot sei.
Satire ohne jeden Punch
Kann ja sein, dass selbstbesoffene Yuppie-Schnösel verquast parlieren, wenn sie unter ihresgleichen sind. Dass allein die Häufung schwurbeliger Floskeln schon satirischen Punch und Humor generiert, ist ein fataler Irrtum.
Auch wenn die Sprecher als Armleuchter und Witzfiguren gedacht sind, die sich selbst entlarven - ihr Palavern amüsiert nicht, es geht uns sehr bald auf den Wecker.

Beunruhigend ödes Kinostück
Einzige geerdete Person auf dem Anwesen scheint Köchin Helen (Annette Frier) zu sein, auf deren Tisch der Pfau des Hausherrn landet. Die Posse um den Tod des Pfaus plündert den Motivfundus altbritischer Krimis, birgt aber nur laue Mystery-Luft.
Als gäbe es hier ein Drama zu moderieren, wird Friers Köchin zur Erzähltante aus dem Off, die salbungsvoll (nicht vorhandene) Spannung schürt: „Jim stieß auf beunruhigende Fakten.“ - Ein beunruhigend ödes Kinostück.
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