3500 Besucher feierten italienische Nacht
Ruhrfestspiele
"Wenn wir eine italienische Nacht feiern, hat es immer geregnet", erinnert Frank Hoffmann, Intendant der Ruhrfestspiele, an frühere Konzerte etwa mit Umberto Tozzi. Weil der Wettergott sich später gnädig zeigte und die Neue Philharmonie Westfalen prächtig aufspielte, wurde es ein Samstag im Zeichen südlich anmutender Begeisterung.

Dortmunder Sängerin Eleonore Marguerre und Dirigent Rasmus Baumann beim Abschlusskonzert
Für das Open Air-Schlusskonzert des Festivals ("La Dolce Vita" betitelt) kündigt Hoffmann italienische Hits aus Oper, Film, Schlager an, und 65 Musiker unter Dirigent Rasmus Baumann lösen das Versprechen mustergültig ein. Das Orchester macht "bella figura", ob nun Verdi, Puccini, Morricone oder Paolo Conte auf dem Spielplan stehen.
Arien und Filmmusik
Nach Kostproben aus "Rigoletto" und "La Traviata" hören 3500 Besucher den gravitätischen Pomp von Miklós Rózsas Musik zu "Ben Hur", Hans Zimmers Suite aus "Gladiator", Morricones Thema zu "Spiel mir das Lied vom Tod", mit Konstantin Rheinfeld an der Mundharmonika.
Eleonore Marguerre, im Dortmunder Opernhaus ein gefeierter Star, legt mit Puccini ihre gesungene Visitenkarte vor: Leicht, farbig, kraftvoll klingt ihr Sopran in den Höhen, im Duett mit Tenor Ricardo Tamura (Verdis "Brindisi") turtelt sie herrlich kokett.
Walzer-Pirouetten
Bei "La Gioconda" klingen die Philharmoniker so quirlig, als habe Johann Strauss komponiert. Im Publikum, das die Schirme eingeklappt hat, sieht man nun lustige Walzer-Pirouetten.
Mit "Volare" geht es in die Schlagerwelt. Giacomo Di Benedetto singt Paolo Conte, dann die Gassenhauer "L’Americano" und "Azzurro". Lässig swingt das Orchester, Big Band-Sound und Schlagerbeat hat man auch im Repertoire - Applaus und Johlen sind der Lohn.