1Live O-Ton-Charts-Show überzeugt nur teilweise

Saalbau

Wie wird aus einer wöchentlichen Radio-Rubrik eine abendfüllende Show? Diese Frage stellten sich am Samstagabend viele der Zuschauer, bevor die 1Live O-Ton-Charts-Show im Saalbau startete. Die Antwort folgte prompt – doch das Ergebnis punktete nicht auf ganzer Linie.

WITTEN

, 23.02.2014, 13:11 Uhr / Lesedauer: 1 min
Michael Imhof (l.) und Olli Briesch versuchten sich unter anderem als Gangster-Rapper.

Michael Imhof (l.) und Olli Briesch versuchten sich unter anderem als Gangster-Rapper.

Vor allem die Fernsehwelt bekam in der Show ihr Fett weg: Da trafen sehr präzise Täterbeschreibungen von ‚Aktenzeichen XY‘ – „Der gesuchte Täter ist etwa 20 bis 55 Jahre alt und zwischen 1,70 und 1,85 Meter groß“ – auf blitzgescheite Antworten bei ‚taff‘-Straßenumfragen: „Wenn man bei Gewitter ein Fenster öffnet, muss man auch ein zweites Fenster öffnen. Damit der Blitz wieder raus kann.“ Klassiker wie „Barschalarm“, „Give se Money“ und „Roberto war besoffen“ durften in der Show nicht fehlen, zu häufig bei 1Live gespielte und zu aktuelle Töne minderten den Überraschungseffekt für O-Ton-Charts-Kenner aber auch. Stellenweise hätte das Moderatoren-Duo ein bisschen tiefer in die Ton-Kiste greifen sollen.

Briesch und Imhof versuchten, ihre Show mit kleinen Sketchen und musikalischen Elementen aufzulockern – doch so richtig fruchtete das Konzept noch nicht. Denn O-Töne benötigen eigentlich keine Visualisierung. Die pantomimischen Einlagen wirkten daher teilweise etwas deplatziert. Punkten konnten die beiden 1Live-Urgesteine hingegen mit ihren lockeren Sprüchen („Wenn das Mädchen schwarzen Tee trinken will, macht sie sich ein Glas Nutella in der Mikrowelle heiß!“) und ihrer sympathischen Art. Fazit: Die O-Ton-Charts funktionieren auch live – sie sind im Radio aber deutlich besser aufgehoben.

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