Mobile Wohncontainer möchte die Stadt für Geflüchtete aus der Ukraine auf dem Parkplatz Cappenberger See aufstellen. Der Standort steht in der Kritik. © Goldstein
Stadtverwaltung
Wohncontainer am Cappenberger See: Politik reagiert mit Unverständnis
Auf Widerstand in der Politik stoßen Pläne der Stadt, auf dem Parkplatz Cappenberger See Wohncontainer für Ukraine-Geflüchtete aufzustellen. CDU-Fraktion und SPD Altlünen sehen Alternativen.
Von „Unverständnis“ spricht die CDU-Fraktion, von Empörung die SPD Altlünen. Es geht um die Pläne der Verwaltung, auf dem Parkplatz Cappenberger See Wohncontainer für Geflüchtete zu errichten. Die Stadt begründet das damit, mehr Unterkünfte anbieten zu können. Diese Hilfe unterstützt die Politik, Kritik entzündet sich allerdings an dem Standort. Den halten CDU-Fraktion und SPD Altlünen für ungeeignet.
In einem Antrag an den Ausschuss für Sicherheit und Ordnung, der am 24. Mai tagt, will die CDU eine Alternative prüfen lassen. Begründung: Der Parkraum werde dringend benötigt. Der Sportbereich, der See sowie das Spielgelände lockten viele Besucher und Besucherinnen an. Im Sommer kommen Freibadnutzer hinzu. Die CDU befürchtet, dass diese abwandern könnten. „Insbesondere aber würden am anvisierten Standort die geflüchteten Menschen, hier viele Frauen und Kinder, keinen geschützten Raum vorfinden“, heißt es in dem Antrag. Rückzugsmöglichkeiten seien nicht vorhanden. „Aus Sicherheitsgründen sehen wir die Abend- und Nachtstunden außerordentlich bedenklich.“
Stadt soll Alternative prüfen
Stattdessen bittet die CDU-Fraktion als Alternativstandort den Bereich Preußenhafen zu prüfen. „Hier stehen bereits alle notwendigen Einrichtungen der Infrastruktur zur Verfügung. Selbstverständlich stehen wir auch Überprüfungen von weiteren alternativen Standorten positiv gegenüber.“Eine Alternative favorisiert auch die SPD Altünen. Sie nennt die gleichen Gründen wie die CDU und erklärt auch: „Die Vorstellung, dass Container auf dem Asphalt umzäunt von einem Bauzaun stehen und sich die Geflüchteten auf dem Präsentierteller umringt von erholungssuchenden Besuchern des Cappenberger Sees befinden, darf nicht passieren und halten wir für unwürdig.“ So hatte Vorsitzender Frank Hugo die Stimmung im Vorstand zusammengefasst. „Hier erwarten wir mehr Sensibilität vom Bürgermeister bei der Umsetzung der grundsätzlich guten Maßnahme“.
Bald beginnt die Freibadsaison. Deshalb halten Teile der Politik den Parkplatz nicht geeignet als Standort für Wohncontainer. © Goldstein (A)
Forderung nach angemessener Unterkunft
Die SPD Altlünen kann sich vorstellen, die Container auf der angrenzenden „Wiese“ aufzustellen, die ebenfalls einer städtischen Gesellschaft gehört. Würden die Container so ausgerichtet, dass auf der dem Parkplatz abgewandten Seite ein gewisser „Privatraum“ für die Geflüchteten entstehe, könne das ein zwar immer noch notdürftiges aber unter den gegebenen Umständen akzeptables Quartier werden, in dem Geflüchtete nach den erlebten Strapazen zur Ruhe kommen können, so die SPD Altlünen. Sie erwartet vom Bürgermeister, dass er für eine angemessene Unterbringung der überwiegend Frauen und Kinder sorge.
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