Polizisten suchten nach dem Feuer im Cappenberger Wald am Montag, 28. März, nach Spuren.

© Daniel Magalski

Waldbrand-Gefahr in Lünen und Selm: „Funke reicht für ein Inferno“

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Rauch-Geruch mischt sich nach dem Feuer noch immer in die frische Waldluft. Die Äste sehen aus wie Kohle. Der Cappenberger Wald hatte viel Glück - doch der Förster warnt weiter vor Brand-Gefahr.

Lünen, Selm

, 29.03.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Im Frühjahr ist die Gefahr von Waldbränden schon sehr hoch, eventuell höher als im Sommer“, erklärt Förster Elmar Berks. Der Boden ist voll von trockenem Laub, trockenem Farn, trockenen Ästen, aber wenig frischem Grün.

Im Wald oberhalb des Vogelsbergs in Lünen kam es am Montag, 28. März, wohl nachdem Unbekannte mit Feuerwerk zündelten, zu einem Brand. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle und stoppte die Flammen. Berks machte sich am Montagabend noch selbst ein Bild vom Brandort.

Schaden von tausenden Euro

Der Förster ist den aufmerksamen Menschen, darunter Anwohner, die den Rauch bemerkten und sofort die Feuerwehr alarmierten, sehr dankbar: „Der Brand hätte schnell viel schlimmere Ausmaße annehmen können, wenn er nicht sofort entdeckt worden wäre, etwa in der Nacht.“ Das Laub auf dem Boden bietet den Flammen idealen Nährboden. „Ein Funke reicht dann für ein Inferno.“

Förster Elmar Berks ärgert sich über die Unvernunft mancher Waldbesucher.

Förster Elmar Berks ärgert sich über die Unvernunft mancher Waldbesucher. © Daniel Magalski

Der Schaden, der auf den rund hundert Quadratmetern, die vom Feuer betroffen waren, entstand, ist aber auch so schon hoch: „Eine Eiche ist unten am Stamm verbrannt, dazu viele kleine Bäumchen, das summiert sich schnell auf mehrere tausend Euro.“

Förster hofft auf Regen - und Vernunft

Berks hofft auf den Regen in den nächsten Tagen, dann sinkt auch die Gefahr von Bränden. In Zukunft hofft er aber noch mehr auf die Einsicht und die Vernunft der Waldbesucher. „Die Menschen sollten vorsichtiger sein und vielleicht andere auch auf Fehlverhalten hinweisen“, sagt der Förster. Eine Zigaretten-Kippe, in der noch etwas Glut ist, kann schon der Auslöser sein für einen Waldbrand.

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In Nordrhein-Westfalen ist das Rauchen im Wald offiziell zwar nur vom 1. März bis 31. Oktober verboten und es drohen teure Strafen. Elmar Berks wünscht sich aber, dass die Menschen rein aus Vernunft das ganze Jahr nicht rauchen im Wald. „Die Gefahr eines Waldbrandes ist immer da, der März etwa war schon sehr sonnenreich, das ist extrem gefährlich“, erklärt Berks.

"Eine Eiche ist unten am Stamm verbrannt", erklärt Förster Elmar Berks und schätzt den Schaden auf mehrere tausend Euro.

"Eine Eiche ist unten am Stamm verbrannt", erklärt Förster Elmar Berks und schätzt den Schaden auf mehrere tausend Euro. © Daniel Magalski

Der Förster ist frustriert: „Im Moment muss ich mich überall um das Fehlverhalten der Menschen kümmern und immer wieder Anzeigen schreiben, ob es nun für Müll ist oder Feuer.“ Reste eines Lagers fand Berks erst kürzlich am Dreischfeld, hier übernachtete offenbar ein Unbekannter in einem Zelt im Wald. Der Müll blieb danach zurück und eine mittlerweile kalte Feuerstelle.