An der Villa Urbahn wird weiter gebaut. Zurzeit werden Stahlstützen in Decken eingezogen, so Stadtwerkesprecherin Jasmin Teuteberg.

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Umbau der Villa Urbahn: Abbrucharbeiten machen Platz für Museums-Neubau

rnInnenstadt

Mit explodierenden Kosten hat der Um- und Neubau des Lüner Museums für Schlagzeilen gesorgt. Inzwischen geht es auf der Baustelle weiter. Für den Neubau muss noch einiges abgebrochen werden.

Lünen

, 02.05.2022, 08:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit einem Sperrvermerk war der Museumsumbau von der Politik versehen worden. Inzwischen ist er wieder aufgehoben. Grund für den Vermerk war ein Kassensturz. Die Kosten des Umbaus der Villa Urbahn als Museumstandort im Herzen der Lüner Innenstadt sind aus dem Ruder gelaufen. Nach Einschätzung der Verwaltung wird der Umbau am Ende rund 1,9 Millionen Euro kosten. Gefördert werden nur noch 230.000 Euro. Ursprünglich war mit 1,45 Millionen Euro Gesamtkosten kalkuliert worden, bei 435.000 Euro aus dem Fördertopf des LWL Museumsamtes. Das blieb nicht ohne Folgen: Eigentlich sollte der Museumsumbau im dritten oder vierten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Jetzt wird es wohl Ende 2024 werden. Denn der

Rat wollte genauer prüfen und hatte dazu den Sperrvermerk verhängt.

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Ein Kran neben der denkmalgeschützten Villa Urbahn kündigt Aktivitäten auf der Baustelle an. Noch ist von den Arbeiten aber nichts zu sehen. Sie finden im Inneren der denkmalgeschützten Villa statt. Die Villa hat ihren Namen von Dr. Urbahn. Für ihn wurde das imposante Haus mit 15 Zimmern und zwei Bädern 1925 gebaut. Über Generationen war es in Familienbesitz, bis es 2018 die SL Grundbesitz, eine Stadtwerketochter, kaufte.

Noch ist das Lüner Stadtmuseum im Gesindehaus des Schlosses Schwansbell untergebracht. Museumleiterin Dr. Katja Stromberg hat aber schon mit den Umzugsarbeiten begonnen.

Noch ist das Lüner Stadtmuseum im Gesindehaus des Schlosses Schwansbell untergebracht. Museumleiterin Dr. Katja Stromberg hat aber schon mit den Umzugsarbeiten begonnen. © Marie Rademacher (A)

Wohnkultur, Puppen und Öfen

Künftig sollen hier und in einem neuen Anbau die Sammlungen des städtischen Museums zu finden sein. Es geht um Wohn- und Alltagskultur sowie um Sozial- und Industriegeschichte Lünens im 19. und 20. Jahrhundert. Dazu gehören ebenso schwere Öfen wie Puppen und Spielzeug aus alter Zeit. Das alles ist seit 1983 im Gesindehaus des Schlosses Schwansbell untergebracht. Nicht zentral gelegen und nicht optimal. Das soll sich am neuen Standort ändern. Mit dem Umbau der Villa Urbahn, dem geplanten Kultur- und Begegnungszentrum in der Persiluhr-Passage und dem Theater entstehe so ein neues Kulturdreieck in der Stadt.

Decken in Villa bekommen Stahlstützen

Zurzeit muss in der Villa Urbahn statisch aufgerüstet werden. Dazu kommen Stahlträger in die Kellerdecke und in die Decke des ersten Obergeschosses. Das teilt Jasmin Teuteberg, Sprecherin der Stadtwerke, auf Anfrage der Redaktion mit. Erst wenn die alten Mauern gut gestützt sind, kann Mitte Mai mit dem Abbruch des eingeschossigen Anbaus und der Garage auf der Nordseite begonnen werden. Beides muss Platz machen für den geplanten Neubau.

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Nach Auskunft von Teuteberg befassen sich die Fachplaner für die technische Gebäudeausrüstung zurzeit mit der weiteren Planung. Dies war möglich, nachdem die Politik den Sperrvermerk nach Ratsbeschluss wieder aufgehoben hatte. Gemäß des zuletzt angepassten Bauzeitenplan sollen die Arbeiten zeitlich im Rahmen liegen.

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