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Umbau der Lüner Villa Urbahn verzögert sich - Rat achtet auf Großaufträge
Stadtentwicklung
Der Umbau der ehrwürdigen, denkmalgeschützten Villa Urbahn im Herzen der Lüner City wird deutlich teurer als geplant. Die Beteiligten bemühen sich um Schadensbegrenzung.
Die Ende vergangenen Jahres bekanntgewordene millionenschwere Kostenexplosion beim Umbau der Villa Urbahn in der Lüner City zum künftigen Stadtmuseum bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Fertigstellungstermin:
Entgegen den ursprünglichen Plänen der Verwaltung, die gesamte Umbaumaßnahme im dritten oder vierten Quartal 2023 abzuschließen, wird dies nach neuesten Angaben wohl erst Ende 2024 der Fall sein.
„Wir gehen von einer Verzögerung von 9 bis 12 Monaten aus, eher 12 Monate.“ Das sagte Arnold Reeker, Technischer Beigeordneter der Stadt Lünen, am Donnerstag (17. Februar) in der Ratssitzung im Erlebnisreich Campus an der Hüttenallee.
Stadtrat hebt Sperrvermerk auf
Damit es mit dem Umbau überhaupt weitergehen kann, musste der Stadtrat Donnerstag einen sogenannten Sperrvermerk aufheben, was dann auch mit breiter Mehrheit geschah.
Mit diesem Sperrvermerk für das Bauvorhaben hatte der Rat Ende vergangenen Jahres erstmal die Reißleine gezogen und das Bauvorhaben auf Eis gelegt - um sich intensiv mit der Materie und etwaigen Gründen der Kostenexplosion beschäftigen zu können.
Nach Einschätzung der Verwaltung wird der Umbau, wie berichtet, am Ende rund 1,9 Millionen Euro kosten. Ursprünglich stand nach Abzug von Fördergeldern etwa 1 Million Euro im Raum.
Stadttöchter setzt sich zusammen
Damit die Kosten nicht völlig aus dem Ruder laufen, werden sich nach Angaben von Arnold Reeker in den kommenden Wochen der Eigentümer der Villa, die
SL Grundbesitz GmbH & Co. KG und das von der Stadtwerke-Tochter mit dem Umbau beauftragte Architekturbüro sowie der spätere Mieter der Immobilie, die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL), zusammensetzen.
Bei diesem Termin sollen die Stadttöchter festlegen, was für wieviel Geld umgebaut werden muss oder vielleicht auch nicht.
Stadtrat redet mit bei großen Aufträgen
Über den Stand der Baumaßnahmen soll zudem regelmäßig der Kulturausschuss informiert werden. Sollten einzelne Maßnahmen einen Auftragswert von 100.000 Euro überschreiten, muss zunächst der Stadtrat den Auftrag absegnen.
Unterdessen teilten die Stadtwerke mit, dass nach den ersten Rodungen Anfang 2021 auf dem Villengelände, am Montag (21. Februar) der Startschuss für den zweiten Teil der geplanten Baumfällarbeiten fällt.
„Damit wird die Baufläche für den angelagerten Neubau des Museums geschaffen. Gefällt werden insgesamt vier Buchen“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtwerke.
„Die Buchen müssen weichen, da sie sozusagen in der Baugrube für den Neubau des Stadtmuseums stehen, der die ehemalige Villa erweitern wird. Die Rodungsarbeiten sollen bis Ende Februar 2022 abgeschlossen sein.“
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
