
© Goldstein
Trotz peinlicher Kostenexplosion: Villa Urbahn sollte Stadtmuseum werden
Meinung
Ja, es ist peinlich und erfüllt Klischees. Der Umbau der Villa Urbahn kostet viel mehr als geplant. Aufklärung ist dringend notwendig. Zum neuen Standort zu stehen aber auch, findet unser Autor.
Die Wut über die Kostenexplosion beim Umbau der Villa Urbahn ist nur zu gut zu verstehen. Dass im Laufe der Planung dieses Prestigeprojekts für Lünen zentrale Elemente, wie der Einbau einer Lüftungsanlage, nicht schon von vorneherein einberechnet wurden, ist peinlich.
Ja, es bestätigen sich Klischees: staatliche Bauprojekte sind am Ende immer viel teurer als geplant. Und ein ums andere Mal steht die Frage: Wer hat da gepennt? Ganz zu schweigen von den langen Bauzeiten.
Die Villa Urbahn ist sicher noch kein Flughafen in Berlin oder ein Bahnhof in Stuttgart. Eine transparente Aufklärung ist trotzdem notwendig. Nicht, um mit dem Finger auf Person X oder Firma Y zeigen zu können, sondern um Fehler künftig zu vermeiden.
Villa bleibt günstigste Alternative
Ein wichtiges Signal muss aber auch sein, dass das Museum trotzdem in der historischen Villa von 1925 einziehen wird. Nicht nur, weil sich der Standort dafür hervorragend eignet oder die Politik auch zu ihren Beschlüssen stehen muss. Beides stimmt.
Entscheidend ist aber zusätzlich: Auch mit den höheren Kosten bleibt die Villa Urbahn laut Verwaltung die günstigste Alternative für den Stadthaushalt. Günstiger als ursprünglich geplant, wird es eh nicht mehr. Und die Arbeiten laufen ohnehin schon.
Beruflicher Quereinsteiger und Liebhaber von tief schwarzem Humor. Manchmal mit sehr eigenem Blick auf das Geschehen. Großer Hang zu Zahlen, Statistiken und Datenbanken, wenn sie denn aussagekräftig sind. Ein Überbleibsel aus meinem Leben als Laborant und Techniker. Immer für ein gutes und/oder kritisches Gespräch zu haben.
