Theos Familie zwischen Hoffen und Bangen Seit acht Wochen ist der Dreijährige in der Klinik

Theos Familie zwischen Hoffen und Bangen: Acht Wochen in der Klinik
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Im Februar 2023 hatte die Lüner Familie Link allen Grund zu feiern. An diesem Tag hatte der kleine Theo seine letzte Chemo in der Uniklinik Münster hinter sich gebracht. Wie es dort üblich ist, hinterlassen die kleinen Patienten an diesem Tag ihren Handabdruck auf einer Wand - als Zeichen der Hoffnung. Leider war es nur vermeintlich Theos letzte Chemo, ging es nur vermeintlich langsam aber stetig bergauf mit dem kleinen Lüner.

Denn vor einigen Wochen, nachdem die Familie fröhlich und glücklich den dritten Geburtstag des tapferen kleinen Kämpfers gefeiert hatte, kam die Diagnose, dass Theo erneut an Krebs erkrankt ist. Seit acht Wochen liegt der Kleine nun wieder in der Uniklinik Münster. Leider sind seine Blutwerte derzeit auch nicht gut. „Ansonsten geht es uns ganz ok,“ sagt Theos Mutter Nathalie. Immer abwechselnd sind sie und ihr Partner Daniel zwei Tage lang bei Theo in der Klinik.

Da ging es Theo richtig gut. Leider kehrte der Krebs wieder zurück. Zum Glück wurde ein Stammzellenspender für ihn gefunden.
Da ging es Theo richtig gut. Leider kehrte der Krebs wieder zurück. Zum Glück wurde ein Stammzellenspender für ihn gefunden. © Familie Link

Derzeit hat der Kleine eine Pause von der Chemotherapie. Da wünschte sich seine Familie, sie könnte ihn nach Hause, nach Lünen, holen, damit er sich dort in der gewohnten Umgebung erholen kann. Doch das bleibt momentan nur ein Wunschtraum. „Ich rechne damit, dass Theo wohl noch zehn weitere Wochen in der Klinik bleiben muss“, so Nathalie Link. Nach der Chemo-Pause wartet eine Bestrahlungsphase auf den Dreijährigen. Auch wenn alles organisiert ist, Theo immer eine Bezugsperson in der Klinik hat, die Nerven liegen bei der Familie langsam blank.

Denn Mitte Oktober steht eine weitere Untersuchung an. „Dann geht es darum, ob noch Krebszellen nach der Chemo vorhanden sind. Das wird noch mal eine bange Zeit für uns, denn das Ergebnis ist wichtig wegen der Stammzellen-Übertragung.“ Als die Nachricht der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) kam, dass ein Stammzellenspender gefunden wurde, war das für die Familie „ein toller Tag“. Doch mittlerweile ist da auch wieder die Angst, weil es nicht zu 100 Prozent sicher ist, dass alles gut geht.

Erinnerungen an die erste Zeit

Aber es gibt auch Hoffnung. Die Stammzellen können auf jeden Fall sicher aufbewahrt werden, auch wenn Theo länger als geplant braucht, um für die Stammzellen-Übertragung bereit zu sein oder nicht fit genug sein sollte. Geplant ist die Operation für den 31. Oktober. Für die Familie eine lange Zeit und gleichzeitig auch sehr kurz. „Man funktioniert einfach, es ist wie mit dem Autopiloten“, beschreibt Theos Mutter ihren aktuellen Alltag.

Und da sind auch wieder die Erinnerungen an den Sommer vor einem Jahr, als die Krankheit plötzlich am letzten Tag im Urlaub auf Kreta ausbrach, als Theo auf der griechischen Insel im Krankenhaus lag, die Familie die Diagnose Krebs erhielt und als Theo mit dem Rettungsflugzeug nach Münster geflogen wurde. Dank der Unterstützung vieler Menschen, vor allem des Vereins „Lüner helfen Lünern“. Nathalies Partner Daniel, für den Theo wie ein eigener Sohn ist, hat den Kleinen beim Flug von Kreta nach Münster begleitet. Nathalie Link reiste mit der gemeinsamen Tochter zurück.

Damals lag Theo im Koma und als er dann endlich in Münster in der Klinik gewesen ist, war da für seine Familie vor allem die Hoffnung und Erkenntnis, dass ihm geholfen wird. „Jetzt wird ihm natürlich auch dort geholfen, das wissen wir ja auch. Aber irgendwie ist es doch anders als beim ersten Klinikaufenthalt, weil Theo ja in diesem Jahr schon wieder so gut drauf war, so fit, quicklebendig und fröhlich und nun geht es ihm wieder schlechter. Wir nehmen es gar nicht mehr so wahr, dass er so schlecht aussieht, weil wir ihn ja jeden Tag sehen. Aber wenn wir daheim den anderen die Bilder von ihm zeigen, sind die ganz erschrocken.“ Jetzt hoffen viele Menschen in Lünen mit der Familie, dass Theo alles gut übersteht und er Ende Oktober die Stammzellenspende bekommt.

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