Thema Buchführung am Berufsfkolleg: Mit Monopoly zum Lernerfolg
Spannung statt Langeweile
Das Thema Buchführung sorgte auch am Lippe Berufskolleg bei den Schülern oft für lange Gesichter. Ein Lehrer hat sich jetzt etwas einfallen lassen: Eine eigene Monopoly-Version.

„Manopoly“ hießt die abgewandelte Form des klassischen Monopoly. Mit diesem Projekt bewirbt sich das Lippe Berufskolleg um den Deutschen Lehrerpreis. © Berufskolleg
Gähnend langweilig können manche Unterrichtsfächer schonmal sein, zum Beispiel, wenn es am Lippe Berufskolleg um die klassische Buchführung geht. Ein Lehrer hat sich jetzt etwas einfallen lassen, auch dieses Thema spannend zu machen: Ein angepasstes Monopoly-Spiel. Mit dieser Idee möchte er auch am Deutschen Lehrerpreis teilnehmen.
Kai Manique ist Lehrer in der Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung am Lippe Berufskolleg Lünen. Seine Beobachtung: Bei Begriffen wie „Inventur“ und „Inventar“, „Geschäftsfällen“ und „Buchungssätzen“ schalteten viele Schüler immer mehr ab und die Frustration stieg von Woche zu Woche.
Um dieser Situation aus dem Wege zu gehen, entschied sich Manique vor knapp zwei Jahren, einen alternativen Weg einzuschlagen. Er erstellte neue Arbeits- und Informationsmaterialien, die sich inhaltlich an den Schulbücher orientierten und griff nach einem alten Monopoly-Spielbrett.
Eigene Spielfelder für die Themengebiete
Da Monopoly eines der beliebtesten Gesellschaftsspiele Deutschlands ist und gleichzeitig viele Facetten der kaufmännischen Buchführung abdeckt, fing Manique nun an, eigene Spielfelder zu erstellen, die entsprechend der Lehrpläne unterschiedliche Themengebiete behandelten.
Und der Lernerfolg, so schreibt es das Berufskolleg selbst, ließ nicht lange auf sich warten. Waren die Schüler zunächst noch verhalten und wunderten sich, als sie mit Spielkarten, Würfeln und Spielfeldern im Unterricht konfrontiert wurden, entwickelten sich nun Lerngruppen, die auch schwierige Themenfelder zügig verinnerlichten und ohne langwierige Hilfestelllungen richtig behandelten. Auch die Klausurleistungen sorgen in der Zwischenzeit nicht mehr für Bauchweh bei allen Beteiligten. Die schulischen Leistungen haben sich deutlich verbessert. Lag der Notenspiegel früher im Schnitt zwischen 3,9 bis 4,5, liegt er jetzt bei 2,0 bis 2,5.
Nächstes Ziel Lehrerpreis
Neben Kai Manique haben auch seine Kollegen Andrea Krollmann und Andreas Hermes dieses Spiel für sich entdeckt, sodass nun die gesamte Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung dieses Lernspiel im Unterricht erprobt. Im kommenden Schuljahr soll „Manipoly“, so heißt das Lernspiel, zudem bei den Kaufmännischen Assistenten und der Höheren Handelsschule für Wirtschaft und Verwaltung erstmals zum Einsatz kommen.
Und das nächste Ziel? Das nächste Ziel ist neben einer breiteren Nutzung am LBK nun auch der Weg nach Berlin, um am Wettbewerb des Deutschen Lehrerpreises in der Kategorie 1 „Unterricht innovativ“ 2019 teilnehmen zu können, nachdem Manique die Erlaubnis bei dem Rechteinhaber Hasbro eingeholt hat, mit einem Spiel dort anzutreten, was auf dem klassischen Monopoly aufbaut.