Mehrere Tage wird sich die Bohrschnecke tief in die Erde drehen. Sie bereitet auf dem südlichen Geländeteil der ehemaligen Mercedesfläche die Suche nach Weltkriegsbomben vor. Per Kamera wird der Kampfmittelräumdienst in Arnsberg prüfen, ob mögliche Blindgänger in der Tiefe schlummern. Denn wenn der Bauverein zu Lünen auf dem etwa 10.000 Quadratmeter großen Gelände in der Innenstadt das geplante Linden-Quartier errichtet, darf es kein Sicherheitsrisiko geben.
„Wir rechnen eigentlich nicht mit Bombenfunden“, erklärt Bauvereinsgeschäftsführer Andreas Zaremba. Denn schon Mercedes hatte an gleicher Stelle auf Säulen gebaut, „doch Sicherheit steht über allem.“ Bevor Arnsberg nicht die Freigabe erteilt, gilt die Fläche nicht als baureif. Für den nördlichen Teil hat es schon grünes Licht gegeben.
Baustart im Sommer
Das ehemalige Bett der Seseke liegt unter dem Gelände. Schon Mercedes hatte daher die inzwischen abgerissenen Gebäude auf Pfähle gesetzt. Die sind noch im Boden. Dort werden sie auch bleiben. Würde man sie ziehen, könnten sie zerbröseln.
Das Linden-Quartier wird der Bauverein zwar nicht auf Pfähle, aber auf sogenannte Rüttelstoffsäulen stellen. Etwa 700 von ihnen sollen das Fundament für das Bauprojekt mit 65 Wohnungen, Gastronomie und Büros sowie einer Wasserfläche im Innenhof tragen. Zaremba geht von einem Baustart im Sommer aus.
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