Als Übergangslösung

Stadt Lünen prüft Container für Ogata-Betreuung

Betreuung im offenen Ganztag könnte zum neuen Schuljahr an fünf Grundschulen in Lünen im Container stattfinden. Die Stadt prüft diese Übergangslösung, um den Engpass bis zur Fertigstellung der geplanten Erweiterungsbauten zu überbrücken.

LÜNEN

, 11.02.2017 / Lesedauer: 3 min

Keine weiteren Investitionen und kein Neubau in Sicht: Die Leoschule in Lünen wird zu einem echten Problem.

Auf Initiative der CDU-Fraktion verabschiedete der Ausschuss für Bildung und Sport am Donnerstagabend einstimmig einen Prüfauftrag.

Die Stadt soll bis zur Ratssitzung am 2. März prüfen, ob an fünf Standorten Container baulich möglich sind und was diese Lösung kosten würde. Es geht um die Leoschule (Mitte), Overbergschule (Lünen-Süd), Schule Auf dem Kelm (Brambauer), Kardinal-von-Galen-Schule (Nordlünen) und Matthias-Claudius/Gottfriedschule (Wethmar).

Baubeginn für Erweiterungsbauten erst in einem Jahr 

An vier dieser Standorte – ausgenommen die Leoschule – will die Stadt für 5,3 Millionen Euro aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ neu bauen. Doch vor Ende 2017/Anfang 2018 beginnen die Bauarbeiten auf keinen Fall.

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Viel zu spät, kritisiert die CDU. Viele Eltern auf den Wartelisten bräuchten die Plätze zum neuen Schuljahr. „Wir haben ein Problem damit, dass Eltern im Stich gelassen werden“, sagte Tobias Ortmann für die CDU. Es müsse einen Vertrauensschutz geben für Eltern beim Übergang ihrer Kinder von der Kita in den offenen Ganztag.

Meinungen zur Containerlösungen gehen auseinander

Hugo Becker (SPD), Lehrer im Ruhestand, berichtete von eigenen schlechten Erfahrungen im Container und riet ab: „Eine schnelle Lösung könnte sich als schlechte Lösung erweisen. Container könnten den Druck von der Verwaltung nehmen, sich schnell um gute Lösungen zu kümmern.“

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Die Vorurteile gegenüber Containern stimmten nicht mehr, entgegnete Ortmann, auch Lehrer mit Container-Erfahrung. Als der CDU-Antrag zum Prüfauftrag wurde, schwenkte schließlich auch die SPD darauf ein.

Problem Leoschule: Neubau noch nicht in Sicht

Tragisch bleibt die Situation an der Leoschule. Weil an anderer Stelle für die Leoschule und die Osterfeldschule neu gebaut werden soll, will die Stadt in das alte Gebäude der Leoschule am liebsten nicht mehr investieren. Doch der Neubau ist nicht in Sicht: Die Stadt hat drei Grundstücke geprüft – Lange Straße (Mercedes), Gahmener Straße (zwischen Tankstelle und Gahmener Kamp) und Stadtpark. Keines sei geeignet, dort zwei Schulen zu errichten.

CDU-Fraktionsvorsitzende Annette Droege-Middel widersprach der Negativ-Bewertung für die Mercedes-Fläche heftig. Darüber werde noch politisch zu reden sein.

Schulgemeinde protestiert: "Nicht kaputt sparen"

Was also tun mit der Leoschule? Zwei Ganztagsgruppen in einem Privathaus nebenan unterzubringen, würde laut Schulverwaltungsleiter Jürgen Grundmann bedeuten, „dass wir 160.000 Euro in ein fremdes Gebäude investieren müssen“. Die marode Toilettenanlage zu modernisieren, koste circa 280.000 Euro, so Marc Stoverock, Chef Zentrale Gebäudebewirtschaftung.

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Der Ausschuss beauftragte Stoverock, bis zur Ratssitzung zu prüfen, ob der Toiletten-Zustand mit weniger Aufwand von unzumutbar Richtung zumutbar verbessert werden kann.

Die Schulgemeinde der Leoschule ist mit ihrer Geduld am Ende. „Nicht kaputt sparen“, stand auf Schildern, die Mitglieder des Fördervereins in der Sitzung zeigten. Schulleiter Matthias Flechtner: „Ich bin sieben Jahre Schulleiter, und in sieben Jahren ist nichts passiert."

Entscheidungen zu weiteren Schulthemen- Eine Ganztagsgruppe wird zum neuen Schuljahr in der Filiale der Osterfeldschule Virchowstraße (früher Nikolaus-Groß-Schule) eingerichtet, beschloss der Ausschuss. Eine eigene Küche gibt es aber nicht, das Essen soll geliefert werden.- An der Schule Am Lüserbach (Standort Kreisstraße) wird die Hausaufgabenbetreuung bis 14.30 Uhr über das Schuljahr 2016/17 hinaus weiter finanziert. Dort gibt es keinen offenen Ganztag.- Die Bildung von 32 Eingangsklassen an den Grundschulen zum Schuljahr 2017/18 billigten die Politiker ebenso wie die Begrenzung auf 25 Schüler pro Klasse.- Damit steht fest, dass 40 Schüler abgewiesen werden müssen: Je 14 an Elisabeth- und Kardinal-von-Galen-Schule, 9 an der Leoschule und 3 an der Matthias-Claudius-Schule. An anderen Schulen gibt es noch Plätze.