Seniorenbeirat Lünen: Neuer Vorsitzender hat sich viel vorgenommen
Martin Weiberg
Das Leben für Senioren in Lünen besser gestalten ist Ziel des Seniorenbeirats. Nach coronabedingter Zwangspause startet das Gremium nun durch. Der neue Vorsitzende hat viele Ideen.

Der neue Vorsitzende des Lüner Seniorenbeirats, Martin Weiberg (l.) mit seinen Stellvertretern Christel Vogt und Udo Ohlis. © Stadt Lünen
In der Lüner Kommunalpolitik ein „alter Hase“, im Seniorenbeirat dennoch neu und voller Ideen - Martin Weiberg ist der neue Vorsitzende des Gremiums und freut sich auf eine spannende Zeit mit vielen engagierten Mitstreitern.
47 Jahre hat der heute 66-Jährige bei Remondis und vorher schon beim VAW Lippewerk gearbeitet, sich im Betriebsrat engagiert und 20 Jahre im Prüfungsausschuss der IHK für Industriekaufleute mitgewirkt. „Wenn man dann in Rente geht, kann man nicht einfach mit allem aufhören und nichts mehr tun“, so Weiberg. Deshalb überlegte der Familienvater, wo er sich einbringen könnte. Der Seniorenbeirat erschien ihm als ideales Betätigungsfeld, um etwas für ältere Menschen zu erreichen.
Mitte Juni wurde Weiberg zum neuen Vorsitzenden gewählt, mit Christel Vogt und Udo Ohlies als Stellvertreter an seiner Seite. Im August sollen dann die Arbeitsgemeinschaften zusammen gestellt und die jeweiligen Leiter gewählt werden. „Noch kenne ich nicht alle Mitglieder und nicht alle kennen mich, aber das wird sicher kein Problem,“ will Weiberg auf alle zugehen.
Gremium arbeitet überparteilich
Wichtig ist dem langjährigen Sozialdemokraten, der auch für die SPD in den Beirat berufen wurde, dass das Gremium überparteilich arbeitet. „Wir wollen etwas für die Senioren in Lünen erreichen und das geht nur gemeinsam.“ Wegen Corona hat der Beirat viel Zeit verloren. Zwischen der Kommunalwahl, nach der das Gremium dann besetzt wurde, und der konstituierenden Sitzung lagen neun Monate.
Weiberg hat sich vorgenommen, „dass wir die gute Arbeit des Seniorenbeirats weiterführen. Und da bin ich auf alle Mitglieder angewiesen und auf ein gutes Miteinander.“ Wenn ein guter Vorschlag für die Senioren aus den Reihen des Beirats käme, soll der auch umgesetzt werden - egal, von welcher Partei oder Institution er komme. Als sachkundiger Bürger sitzt Weiberg für die SPD auch im Ausschuss für Bürgerservice und Soziales, will dort auch die Anliegen der Senioren vertreten.
Öffentliche Toiletten
Themen, mit denen sich der Beirat beschäftigt, gibt es genug. Weiberg: „Wirklich dringend ist das Problem von öffentlichen Toiletten in Lünen. Ein Thema, das nicht nur Senioren, sondern alle Bürger betrifft.“ Außerdem sieht er auch, dass es viele jüngere Senioren ab 60 gibt, die noch sportlich aktiv sein wollen. Für sie solle es Verbesserungen geben, beispielsweise was Radwege oder Sportangebote in der Lippestadt betrifft. Auch um altengerechte Wohnungen wolle sich der Beirat kümmern.
Zwei Bereiche liegen dem neuen Vorsitzenden persönlich besonders am Herzen. „Sitzbänke sollten gekennzeichnet werden, damit sie leichter zu finden sind, wenn Menschen beispielsweise in einem Notfall dort befinden und man den Rettungsdienst ruft.“
Durch seine Enkelkinder weiß er außerdem, wie bereichernd die Zusammenarbeit von Kitas und Seniorenheimen sein kann. „Das würde ich gerne zum Thema machen, ob man solche Kooperationen nicht im größeren Stil ermöglicht.“
Sprechstunden soll es weiter geben
Wichtig ist Weiberg, dass sich Senioren, aber auch andere Generationen, an den Beirat wenden, wenn sie Vorschläge haben, wie das Leben der Älteren in Lünen verbessert werden kann. So in Fällen wie der einer Seniorin, die ein Vorgehen der Sparkasse kritisierte. Weiberg strebt an, dass die Sprechstunden des Seniorenbeirats im Rathausfoyer auch weiterhin stattfinden, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.
„Wenn die Arbeitsgruppen gebildet sind, wird das, denke ich, auch weiter klappen. Denn die Arbeitsgruppen sind ja die Basis des Seniorenbeirats, von dort kommen die Themen.“ Aktuell wird die Geschäftsordnung überarbeitet, dann sollen auch die Verbraucherberatung und der Behindertenbeirat einen Sitz im Seniorenbeirat bekommen.