Seniorenbeirat Lünen: „Lüner-Telefon-Treff“ gegen Einsamkeit in der Corona-Krise
Coronavirus
Einsamkeit ist eine Folge der verordneten sozialen Distanz gegen die Ausbreitung des Corona-Virus. Der Lüner Seniorenbeirat will jetzt etwas gegen Einsamkeit vor allem von Älteren tun.

Marie-Lis Coenen hatte die Idee, einen Lüner-Telefon-Treff in Zeiten der sozialen Distanz wegen des Coronavirus zu organisieren. © Beate Rottgardt (A)
Marie-Lis Coenen kennt eigentlich keine Einsamkeit. Die stellvertretende Vorsitzende des Lüner Seniorenbeirats hat auch in den Zeiten, in denen das Cornoavirus das öffentliche und soziale Leben lahm legt, genug daheim zu tun. Jetzt hat sie eine Idee umgesetzt, die auch anderen Menschen - vor allem älteren - helfen soll, sich nicht einsam zu fühlen.
„Ich habe in diesen Tagen mit einigen Senioren gesprochen, die bei unserem Theatertreff dabei sind. Und dabei festgestellt, dass viele sich in diesen Zeiten einsam fühlen“, sagt Marie-Lis Coenen.
Da kam ihr die Idee, einen „Lüner-Telefon-Treff“ zu gründen. In Absprache mit ihrer Arbeitsgruppe und der Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Vera Kestermann-Kuschke, initiierte Marie-Lis Coenen diese Aktion.
„Einsamkeit ist wirklich Gift. Wenn man wenigstens am Telefon mit anderen Menschen reden kann, dann weiß man - man ist nicht alleine“, so die frühere Selmer Bürgermeisterin. Fünf Mitglieder des Lüner Seniorenbeirats haben sich bereit erklärt, mit anderen Menschen zu reden, die sich in Zeiten, in denen das Coronavirus zum Zuhausebleiben zwingt, einsam fühlen.
Marie-Lis Coenen: „Das möchten wir anbieten und freuen uns auf viele Gespräche. Und wenn alles überstanden ist, laden wir auch wieder zu einem fröhlichen ,Kontakt-Nachmittag‘ in den Gemeindesaal St. Georg ein, wo die 1. Bergkamener-Senioren-Band dann vielleicht auch zu einem neuen ,Telefon-Cha-Cha-Cha‘ aufspielen wird.“
Das sind die Gesprächspartner
Bereit für Telefongespräche sind: Marie-Lis Coenen (Tel. 02306/ 6020; Doris Seemann (Tel. 0231/871724); Uschi Rempe (Tel. 0231/875967); Lie Weinbrenner (Tel. 02306/62988) und Jürgen Plenge (Tel: 0231/875670).
Marie-Lis Coenen hatte auch die Idee, dass der Seniorenbeirat vor fünf Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Lünen den „Theater-Treff“ gründet. Der wird längs sehr gut angenommen. Man trifft sich dort vor der Theateraufführung in gemütlicher Runde, redet über alle möglichen Themen und genießt anschließend gemeinsam das Kulturprogramm.
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, mussten nicht nur sämtliche Veranstaltungen des Kulturbüros ausgesetzt werden, sondern auch Termine des Seniorenbeirats. Dabei seien soziale Kontakte gerade für ältere Menschen, besonders wenn sie alleine leben, besonders wichtig.
Wenn das derzeit nicht in direktem persönlichen Kontakt geht, können die Menschen, die sich einsam fühlen, nun per Telefon soziale Kontakte pflegen. Marie-Lis Coenen: „Ein gutes und ausführliches Gespräch ist ein Geschenk an die Seele und eines der besten Medikamente gegen Einsamkeit! Man kann auch Probleme oder Wünsche austauschen, für die vielleicht sogar Abhilfe geschaffen werden kann.“