Schloss Cappenberg kostet bald mehr Eintritt als Haus Opherdicke

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Schloss Cappenberg kostet bald mehr Eintritt als Haus Opherdicke

rnKultur im Kreis Unna

Die Museen des Kreises Unna ändern zum 1. April ihre Preise. Bisher kostete der Eintritt im Haus Opherdicke genauso viel wie im Schloss Cappenberg. Künftig ist Cappenberg teurer, Opherdicke für manche Besucher sogar günstiger.

von Kevin Kohues

Holzwickede, Lünen, Selm

, 16.03.2022, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gab Zeiten, da waren die kulturellen Aushängeschilder für Besucher frei zugänglich. Vor rund zehn Jahren aber beschloss der Kreistag auf Haus Opherdicke und Schloss Cappenberg Eintritt zu erheben – auch der Kulturbereich sollte einen Beitritt zur Haushaltskonsolidierung leisten. Das ehemalige Kloster Cappenberg freilich fiel seit 2016 wegen aufwändiger Renovierungsarbeiten als Ausstellungsort wie auch als Einnahmequelle aus.

Schloss Cappenberg zwischen Selm und Lünen ist neben Haus Opherdicke in Holzwickede der zweite Ausstellungsort, an dem der Kreis Unna ein Museum betreibt.

Schloss Cappenberg zwischen Selm und Lünen ist neben Haus Opherdicke in Holzwickede der zweite Ausstellungsort, an dem der Kreis Unna ein Museum betreibt. © Archiv

Die Wiedereröffnung im April nutzt der Kreis Unna nun, um die Eintrittspreise für seine beiden Museen, neu zu regeln. Bisher kostete der Eintritt auf Opherdicke und Cappenberg gleich viel: regulär 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, eine Jahreskarte war für 20 Euro zu haben.

Ab dem 1. April werden sich die Eintrittspreise beider Häuser unterscheiden, wie der Kreistag am Dienstag (15. März) einstimmig beschloss. Und so sehen die Preise künftig aus:

  • Museum Haus Opherdicke: Erwachsene 4 Euro, Erwachsene in Gruppen 3,50 Euro, Ermäßigt 2 Euro, Kreis-Museums-Card (Jahreskarte für Haus Opherdicke) 20 Euro.
  • Museum Schloss Cappenberg: Erwachsene 6 Euro, Erwachsene in Gruppen 4 Euro, Ermäßigt 3 Euro, Kreis-Museums-Card (Jahreskarte für Schloss Cappenberg) 30 Euro.
  • Die Kreis-Museums-Kombi-Card (Jahreskarte für beide Museen) kostet 40 Euro (bisher 30 Euro). Inhaber anderer Karten wie etwa der Ruhrtop-Card zahlen weiterhin keinen Eintritt.

Der Blick auf Haus Opherdicke zeigt vor allem dies: Der reguläre Eintrittspreis von 4 Euro bleibt unverändert, während der ermäßigte Eintrittspreis sogar um einen Euro abgesenkt wird. Die Ermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende, Auszubildende, Schwerbehinderte und Sozialhilfeempfänger.

Diese Gruppe zahlt auf Schloss Cappenberg auch künftig einen ermäßigten Preis von 3 Euro, während Normalzahler 2 Euro mehr hinlegen müssen als auf Opherdicke. Der Grund ist, dass Besucher dort künftig mit einem Ticket gleich zwei Ausstellungen besuchen dürfen: die des Kreises Unna im Erdgeschoss und die des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Obergeschoss.

Anke Schneider von den Grünen im Kreistag sagte, dass die Museen des Kreises für alle frei zugänglich wären, „wenn es nur nach unseren Herzen ginge. Das hatten wir schon mal und das war auch gut. Wir treffen dort nicht mehr alle Besucher, die wie früher getroffen haben.“

Immerhin gestattet die neue Regelung beiden Museen, an sechs ausgewählten Tagen im Jahr auf die Erhebung eines Eintritts zu verzichten.

Neue Ausstellung

„Face to Face“ auf Haus Opherdicke

  • Von Käthe Kollwitz bis Andy Warhol, vom frühen Expressionismus bis zur Kunst der Gegenwart: Das Spektrum der kommenden Ausstellung auf Haus Opherdicke, „Face to Face – Porträts aus der Sammlung Frank Brabant und Gäste“, ist bunt. Die Sammlung Frank Brabants erneut zu präsentieren, neue Erwerbungen und bekannte Gesichter zu zeigen, ist auch eine Würdigung der Beziehung des Sammlers zum Kreis Unna.
  • Die Ausstellung startet am 27. März und läuft bis zum 28. August. Sie zeigt mit mehr als 100 Kunstwerken von 90 Künstlern umfassend die Entwicklung der Porträtmalerei.
  • Der Schwerpunkt liegt auf Kunstschaffenden der Verschollenen Generation, die durch das nationalsozialistische Regime und die verheerenden Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges teilweise in Vergessenheit gerieten. Unbekannte Künstlerinnen und Künstler werden gleichwertig neben bekannten Namen präsentiert, Fremde neben Persönlichkeiten.