Ein Angriff mit Säure auf einen Café-Besucher in Bochum am 30. Juni sorgte auch in Bergkamen für Schlagzeilen: Tatverdächtig ist nämlich ein 43-jähriger Mann aus der Stadtmitte. Er wurde in Tatortnähe festgenommen und noch in der Nacht zum 1. Juli durchsuchten Beamte unter großen Sicherheitsvorkehrungen die Wohnung des Mannes an der Hochstraße.
In der vergangenen Woche dann ein weiterer Ermittlungserfolg: In Lünen wurde ein 36-Jähriger festgenommen – wegen Beihilfe. Er soll den Bergkamener nach Bochum gefahren haben. Auch seine Wohnung wurde im Zuge der Festnahme durchsucht.
„Wir haben mittlerweile viele Erkenntnisse“, sagt die Bochumer Staatsanwältin Svenja Große-Kreul. Welche, kann sie zum einen aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht sagen, zum anderen aufgrund der Urlaubszeit. „Es liegen eine Menge Papiere vor, die noch durchgesehen werden müssen.“ Nach aktuellem Erkenntnisstand geht die Staatsanwaltschaft weiter davon aus, dass weder der Bergkamener noch der festgenommene Lüner das 31-jährige Opfer kannten.
„Wir müssen die weiteren Ermittlungen abwarten“, sagt Große-Kreul auf die Frage, wann es zu einer Anklageerhebung gegen den Bergkamener kommt. Der habe sich gegenüber den Behörden nicht zu den Vorwürfen eingelassen.
Zudem muss die Staatsanwältin prüfen, ob Dinge, die bei der Durchsuchung in Bergkamen gefunden wurden, vom Säureangriffs-Verfahren getrennt werden und dann in den Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Dortmund fallen würden.