Rufus Beck kommt Ende Januar nach Lünen

Es geht mir um Unterhaltung für Familien. Ich hab ja selbst drei Kinder groß gezogen. Ich finde es interessant, den Spagat zu finden – was gefällt Erwachsenen und wo können sich gleichzeitig Kinder amüsieren. Das zieht sich quer durch meine Laufbahn. Ich denke, die Harry-Potter-Hörbücher wären nie so erfolgreich gewesen, wenn sie auch nicht von Erwachsenen gekauft worden wären.  

Verraten Sie etwas über Ihre beruflichen Pläne?

Ich habe jetzt schon zweieinhalb Jahre durchgearbeitet, möchte im Sommer eine Pause machen. Aber bis dahin steht noch einiges an. Im Mai kommt eine Edition mit 82 CDs raus, ich habe die Bibel zum Reformationsjahr eingelesen. Dann gehe ich noch mal auf Tournee, im März bin ich mit meinem Sohn hauptsächlich in der Schweiz mit dem Stück „Zorn“ unterwegs, das wir vor ein paar Jahren in Hamburg gespielt haben. Dann gibt es noch verschiedene Auftritte mit Orchester und ich werde noch einen Kinofilm drehen.  

Tourneen können ja sehr anstrengend sein.

Wir sind mit dem „Volksfeind“ zum zweiten Mal auf Tournee' type='' href='http://www.rufusbeck.de/index.php?id=4&year=2017&month=1, bis zur ersten Februarwoche. So ein Tag auf Tournee beginnt mit der Abfahrt zum nächsten Spielort. Dort schaut man, wo man abends nach der Vorstellung noch was zu essen bekommt. Dann geht man ins Hotel, ruht sich aus und sieht sich dann um, wo die Vorstellung stattfindet. So eine Tournee kann man nur machen, wenn man ein gutes Team und ein gutes Stück hat.  

In Lünen treten sie am 26. Januar im Hilpert-Theater auf und spielen die Hauptrolle in "Ein Volksfeind". Was fasziniert Sie an Ihrer Rolle des Dr. Stockmann, der gegen Korruption kämpft?

Dr. Stockmann ist ja eine Art Gutmensch, der in Konflikt mit seinem Bruder, einem Politiker, und der ganzen Stadt gerät. Er glaubt, die Verunreinigung einer Heilquelle festgestellt zu haben. Durch diesen Skandal droht das Kurbad Besucher und Reputation zu verlieren. Das Spannende ist, dass derjenige, der vermeintlich die Stadt retten will, alle ins Unglück stürzt. Ich fand die Konstellation, dass er zwischen Presse und Politik steht und glaubt, seine Wahrheit ist alleine heilend, sehr spannend. Dieser Dr. Stockmann gehört zu den dogmatischen und fanatischen Menschen, die ich sehr schlimm finde.  

Im Juli werden Sie 60 – macht die Zahl Ihnen eher Angst oder freuen Sie sich darauf?

Die Zahl ist mir wurscht, spielt auch keine Rolle für mich. In diesem Beruf gibt es keine Rente, man kann arbeiten solange man gefragt ist.  

Rufus Beck gastiert am 26. Januar um 20 Uhr im Hilpert-Theater. In der Neuinszenierung von Ibsens „Ein Volksfeind“ spielt der vielseitige Künstler die Hauptrolle, den Kurarzt Dr. Stockmann. Karten im Vorverkauf für die Aufführung von Ibsens „Ein Volksfeind“ in Lünen gibt es beim Kulturbüro, Hansesaal, Tel. (02306) 104 22 99.