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„Romanfabrik“ des Lüner Autors Dirk Husemann ist „Buch des Jahres 2020“
Internetabstimmung
Beim Frühstück hörte der Lüner Autor Dirk Husemann im Radio den Titel seines Buches. „Die Romanfabrik von Paris“ hat es auf das Siegertreppchen geschafft. Der erste Glückwunsch kam per Telefon.
Der Vorsprung war hauchdünn. Dennoch erreichte das Buch des Lüner Autors Dirk Husemann „Die Romanfabrik von Paris“ den ersten Platz. Bei einer Internetabstimmung des WDR ist es zum Buch des Jahres 2020 gewählt worden. Mit 0,1 Prozent konnte Dirk Husmann (55) ganz knapp an Thomas Hettches „Herzfaden“ vorbeigeziehen.
Die WDR-Buchkritiker Christine Westermann und Denis Schenk haben sich mit Buchhändlern durch Neuerscheinungen geschmökert und zehn Werke den Hörern zur Abstimmung per Internet präsentiert. Darunter waren auch Julia Holbes „Unsere glücklichen Tage“ oder Haus der Frauen von Laetita Colombani, die auf Platz 3 und 4 landeten.
„Schöne Bestätigung“
„Ich freue mich“, sagt Dirk Husemann. Bei der hochkarätigen Konkurrenz habe er nicht damit gerechnet. Er habe sich schon gefreut, in die Auswahl der zehn besten Bücher gekommen zu sein. Der Titel „Buch des Jahres 2020“ sei für ihn eine schöne Bestätigung und gleichsam ein tolles Weihnachtsgeschenk. Der erste Glückwunsch erreichte ihn aus Lünen per Telefon.
Besonders freut Husemann, dass durch solche Aktionen das Buch hochgehalten werde und Buchhandlungen ein Schaufenster bekämen. Gerade jetzt im Lockdown würden zwar viele auch Liefer- und Abholdienste anbieten, doch Bücher bräuchten Sichtbarkeit und Leser die Möglichkeit des Stöberns.
„Die Romanfabrik von Paris“ ist das mittlerweile sechste Werk des Lüner Autors und Wissenschaftsjournalisten. Er nimmt die Leser mit auf eine Abenteuerreise quer durch Europa. Protagonist ist Alexandre Dumas, der Autor der „Drei Musketiere“ und des „Grafen von Monte Christo“. Die Recherche für das Werk führte den Lüner sogar in Dumas` Schloss, das westlich von Paris liegt und heute ein Museum ist.
„Unterhaltsamer Schmöker“
In das Jahr 1851 dreht Husemann die Zeit zurück. Damals schrieb Dumas Fortsetzungsromane für Zeitungen und beschäftigte zahlreiche Autoren. Einer nutzte die Romanfabrik für eigene Zwecke und bringt Dumas in Schwierigkeiten. Es geht um Staatsgeheimnisse und darum, dass sich Dumas ausgerechnet mit seiner Kritikerin verbünden muss. Husemann verwebt Fiktion mit Fakten.
In einer Leseempfehlung heißt es seitens des WDR über das Buch: es sei ein spannender historischer Abenteuerroman. „Er lebt vor allem davon, dass sich die beiden völlig unterschiedlichen Protagonisten zusammenraufen müssen. Die Geschichte ist sehr temporeich und witzig erzählt. Ein unterhaltsamer Herbst-Schmöker fürs Sofa.“
Husemann ist längst anderweitig aktiv. Er schreibt an seinem siebten Roman, der in Frankreich von 1940 bis 1945 spielt. Das Buch soll im kommenden Jahr erscheinen.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
