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Fake News in der Romanfabrik: Neues Buch von Dirk Husemann aus Lünen
Historischer Roman
Es rauscht im Blätterwald um 1850. Für Alexandre Dumas Romanfabrik schreiben viele Autoren, doch etwas zwischen den Zeilen ist dubios. Es wird spannend im neuen Werk des Lüners Dirk Husemann.
In die Mitte des 19. Jahrhunderts entführt der Lüner Wissenschaftsjournalist und Buchautor Dirk Husemann (55) die Leser seines mittlerweile sechsten historischen Werkes „Die Romanfabrik von Paris“. Im Mittelpunkt steht Alexandre Dumas, vielen bekannt durch „Die drei Musketiere“ oder „Der Graf von Monte Christo“. Weniger bekannt ist allerdings, dass Dumas diese Werke als Fortsetzungsromane für eine Zeitung geschrieben hatte. Doch nicht nur er. Dumas beschäftigte in seiner Schreibwerkstatt viele Autoren, die für ihn Zeilengeld klingeln ließen.
Die schillernde Figur des Alexandre Dumas hat Dirk Husemann so fasziniert, dass er sich auf Spurensuche begab. In seinem Schloss westlich von Paris, das heute ein Museum ist, tauchte der studierte Archäologe in den Geist der Zeit ein.
Daraus entwickelte er wieder ein Abenteuer, das eine Jagd quer durch Europa zur Folge hat. Denn ein Bösewicht nutzt Dumas Romanfabrik für eigene Zwecke. Er löst damit einen Staatsstreich aus und bringt Dumas in Bedrängnis. Das ist Fiktion, basierend aber auf historischen Fakten. Einen Putsch hat es 1852 in Frankreich tatsächlich gegeben. Der Plot nimmt an Fahrt auf und den Leser mit nach Brüssel, St. Petersburg, London und Paris. Wie gewohnt, führt Husemann detailreich und wortgewandt durch eine spannende Handlung, die basierend auf einem wahren Kern der Phantasie Flügel verleiht.
Spannung auf 470 Seiten
Eigentlich hatte Husemann Dumas schon lange im Blick, doch erst der sechste historische Roman rückt ihn in den Mittelpunkt. „Dumas ist so schillernd für einen Autor wie eine Pralinenschachtel“, sagt Husemann. Man greife hinein, und es käme immer Gutes heraus. Denn die Figur an sich sei schon spannend. „Ich musste mich nur noch bedienen“, berichtet Husemann.

Das Château Monte Christo. © Wieloch
Eine Jahr hat er an dem 470 Seiten starken Werk gearbeitet. Dirk Husemann schreibt die ersten Szenen seiner Bücher stets von Hand. So könne sich die Erzählung besser entwickeln, sagt er. Eine Herausforderung für ihn sei die weibliche Heldin des Romans, Gräfin Anna von Dorn, gewesen. Sie sitzt im Rollstuhl. Eine Liebesgeschichte bringt neben Spannung auch Romantik ins Werk.
Während der Bastei Lübbe Verlag „Die Romanfabrik von Paris“ pünktlich zum Weihnachtsgeschäft veröffentlicht hat, arbeitet Dirk Husemann schon an seinem siebten historischen Roman. Der soll im kommenden Jahr erscheinen und in Frankreich von 1940 bis 1945 spielen. Gemeinsam mit Partnerin Jutta Wieloch ist er außerdem in einem ganz anderen Genre unterwegs: Sie schreiben einen Italien-Krimi als Lektüre für den kommenden Sommer.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
