Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums freuen sich auf die Teilnahme am Wettbewerb "E-Waste-Race". © Beate Rottgardt

„E-Waste-Race“

Projektstart: Lüner Schüler sammeln vier Wochen lang Elektroschrott

Was hat Elektroschrott mit einer Klassenreise zu tun? Die Antwort gab es am Montag (25.10.) im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Dort fiel der Startschuss für einen besonderen Wettbewerb.

Lünen

, 25.10.2021 / Lesedauer: 3 min

Umweltschutz ist längst nicht nur ein Thema für Erwachsene - das weiß man spätestens, seit „Fridays for Future“. Jetzt gibt es im Kreis Unna und Dortmund einen Wettbewerb, bei dem Schulklassen Elektroschrott sammeln, der dann recycelt werden soll. Zehn Schulen nehmen teil - darunter zwei aus Lünen.

Projekt startete in den Niederlanden

„E-Waste-Race“ heißt das Projekt, das 2014 in den Niederlanden erfunden wurde und dort seitdem schon an über 1000 Schulen erfolgreich lief. In Deutschland organisiert die gemeinnützige GmbH „Das macht Schule“ aus Hamburg das Projekt. Von dort kam am Montag (25.10.) Projektmanagerin Kathrin Ruhnke, um den Schülerinnen und Schülern der Klasse 6d des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums das Konzept zu erklären.

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Denn die Sechstklässler nehmen, neben einer Klasse des Gymnasiums Altlünen, an dem Wettbewerb teil. Konkurrenten sind Schüler des Werner Anne-Frank-Gymnasiums und von sieben Dortmunder Schulen. Die Gewinner-Klasse gewinnt einen Schulausflug. Bewertet wird die Menge an Elektro-Schrott, den die Schüler sammeln.

Zum Auftakt des vierwöchigen Wettbewerbs stellten (v.l.) Andreas Hellmich (GWA), Peter Driesch, Fachbereichsleiter Umwelt des Kreises Unna, Andreas Nolte (Aurubis) und Wilhelm Böhm (Schulleitung FSG) der Klasse 6d das Projekt vor. © Beate Rottgardt

„Bisher gab es die ,E-Waste-Race` in Deutschland erst in Hamburg und Berlin“, so Kathrin Ruhnke in der Aula des FSG, in der der Auftakt zum vierwöchigen Wettbewerb stattfand. „Wir sind hier, damit die Erwachsenen uns alles erklären“, meinte einer der Sechstklässler. Dafür waren in der Aula mit dabei Wilhelm Böhm von der Schulleitung des FSG, Andreas Hellmich, Pressesprecher der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna, Umwelt-Fachbereichsleiter Peter Driesch vom Kreis Unna und Andreas Nolte von Aurubis.

Alle unterstützen das Projekt. Die GWA stellt im Kreis Unna die Sammelbehälter für den Elektroschrott zur Verfügung und kümmert sich um die fachgerechte Entsorgung. Bei Aurubis wird Elektroschrott fachgerecht recycelt. „Elektroschrott ist ein ganz besonderes Material, auch wegen der Wertstoffe, die er enthält wie Gold, Silber, Zinn oder Kupfer“, erklärte Nolte. Damit Elektroschrott richtig aufbereitet werden kann, muss er gesondert gesammelt werden. Leider würden derzeit aber nur 45 Prozent der Elektroschrott-Mengen getrennt gesammelt. Der größte Teil lande immer noch im Restmüll oder würde beispielsweise nach Afrika geschickt.

Immer mehr Elektroschrott

Dass die Menge des Elektroschrotts immer mehr wächst, machte Driesch den Kindern klar. 2010 seien im Kreis Unna noch 1000 Tonnen Elektroschrott angefallen, umgerechnet 2,1 Kilo pro Einwohner. 2016 waren es schon 2100 Tonnen und damit 5,3 Kilo pro Einwohner.

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Driesch: „Früher waren die Elektroartikel viel haltbarer und man konnte die Geräte besser reparieren.“ Es gebe auch Probleme, wenn Geräte mit Akkus im Hausmüll landen, denn diese Akkus können sich von selbst entzünden. Deshalb sei es wichtig, Elektroschrott fachgerecht zu entsorgen.

Aktiv Umweltschutz betreiben

Dass die Jugendlichen sich schon gut mit dem Thema auskennen, bewiesen sie mit ihren Fragen in der Aula, bei denen es darum ging, warum Elektroschrott nach Afrika transportiert wird, wo sie die gesammelten Geräte abgeben können und was dann damit geschieht oder auch, was denn mit dem Plastik passiert, das auch in Elektrogeräten verarbeitet wurde. „Mit diesem Projekt können wir aktiv Umweltschutz betreiben. Ich hoffe, alle sind hochmotiviert und wir können den Preis gewinnen“, meinte Lehrer Wilhelm Böhm.

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Die teilnehmenden Klassen sollen den Elektroschrott in den vier Wochen bei der eigenen Familie sammeln, aber auch bei Nachbarn, Bekannten und Freunden. Driesch gab den jungen Teilnehmern ein afrikanisches Sprichwort mit auf den Weg: „Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

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