
Auch das St. Marien Hospital muss derzeit Personal-Ausfälle aufgrund von Corona verkraften. Es gibt zudem ein anderes Phänomen: Patientinnen und Patienten kommen später und dann kränker zur Behandlung. © Klinikum Lünen
Personal-Ausfälle durch Corona treffen auch das Lüner St. Marien Hospital
Pandemie
In Krankenhäusern fällt Personal aus, weil Mitarbeitende an Corona erkranken. Einige Kliniken mussten Abteilungen schließen. So ist die aktuelle Situation im St. Marien Hospital in Lünen.
Die Infektionszahlen nehmen zu, auch bei den Beschäftigten im St. Marien Hospital. Corona sorgt für Personal-Ausfälle in den Abteilungen. Das bestätigt Klinik-Sprecherin Paula Klein. Durch die Öffnungen von Großveranstaltungen, Urlaubsreisen oder die entfallene Maskenpflicht seien die Infektionszahlen bei den Beschäftigten gestiegen. Wie hoch die Ausfälle sind, dazu machte Paula Klein keine Angaben.
Die Versorgung der Patientinnen und Patient ist weiterhin gegeben, betont die Klinik-Sprecherin. Bisher sei noch keine Station geschlossen worden. Auch geplante Operationen seien aufgrund von corona-bedingten Personalausfällen nicht abgesagt worden. Allerdings gibt es ein anderes Phänomen: „Teilweise müssen sie jedoch verschoben werden, weil die Patienten im Rahmen unserer Teststrategie vorab positiv getestet werden und somit vorerst keine Behandlung vornehmen lassen können“, berichtet Paula Klein.
Die Corona-Pandemie sei auch für das St. Marien Hospital ein echter Stresstest. Plötzlich musste eine völlig neue Situation bewältigt werden. Doch man habe sich auf die Herausforderungen eingestellt. Die Stationen und Abteilungen arbeiteten mittlerweile mit den zur Routine gewordenen Schutzmaßnahmen in größter Normalität weiter. „Durch die konsequente Aufarbeitung aktueller Erkenntnisse und die Umsetzung in den Prozessen haben wir gerade in dieser Zeit das Krankenhaus als lernendes System erlebt“, erklärt Paula Klein.

Das St. Marien-Hospital unterstützt eine Offensive zur Patientensicherheit. © Goldstein (A)
Patienten kommen aus Angst später
In der Bevölkerung herrsche aber immer noch eine gewisse Verunsicherung. Viele Menschen hätten seit der Corona-Pandemie Vorbehalte, ein Krankenhaus aufzusuchen. Wichtige Operationen würden hinausgeschoben, chronisch Kranke, Krebs- und Schmerzpatienten hätten sich aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus einer medizinischen Unterversorgung ausgesetzt. Das betreffe sogar Notfallpatienten mit deutlichen Hinweisen beispielsweise auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Offensive zur Patientensicherheit
Obwohl seit dem Frühjahr 2022 die Belegung durch Corona-Infizierte in den Krankenhäusern erheblich gesunken sei, blieben immer noch Patientinnen und Patienten den Kliniken fern. Die Krankenhäuser der St. Paulus Gesellschaft, zu der auch das St. Marien Hospital gehört, sind Mitgliedshäuser des Clinotel Verbundes und haben sich einer Kommunikationsoffensive zum Thema Patientensicherheit angeschlossen. Seit Anfang Juli ist sie öffentlich unter www.clinotel.de. Im Zentrum dieser Offensive stehe die Botschaft, dass Patientinnen und Patienten nicht aus Sorge vor einer Ansteckung ihre notwendige Behandlung verzögern.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
