Neue Rettungswagen für Lünen und Selm: Telenotarzt ist auch mit an Bord
Feuerwehr in Lünen und Selm
Sie retten Leben und helfen in anderen Notlagen: Intakte Rettungsfahrzeuge sind elementar wichtig für die Kommunen. Für Lünen und Selm gibt es nun sechs neue Wagen - mit besonderer Ausstattung.
Die Kolonne auf dem Marktplatz direkt vor dem Rathaus zog viele Blicke auf sich und am Straßenrand zückte mancher für ein Foto schnell das Handy: Sechs neue Rettungswagen rollten vor kurzem durch Lünen. Bald schon rücken sie zu den ersten Einsätzen aus.
Zufall ist es nicht, dass es sechs neue Rettungswagen sind, weiß Tim Kewitz, Abteilungsleiter Einsatz und Organisation und stellvertretender Leiter der Feuerwehr Lünen. „Die Anzahl der Fahrzeuge und Abschreibungsdauer von sechs Jahren ist im Bedarfsplan für den Rettungsdienst festgeschrieben und mit den Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes abgestimmt“, erläutert Kewitz.
20.000 Einsätze für Feuerwehr und DRK im vergangenen Jahr
Die „Neuen“ ersetzen bald Fahrzeuge, die aktuell noch eingesetzt werden, aber mit einem Alter von sieben bis zehn Jahren und Laufleistungen von mehr als 200.000 Kilometern nun kurz vor Ende ihrer Nutzungsdauer stehen, wie die Stadt Lünen mitteilt. Die Fahrzeuge des Rettungsdienstes sind besonders stark gefordert: Im Jahr rücken Feuerwehr Lünen und Deutsches Rotes Kreuz mit ihnen im Rettungsdienst zu rund 20.000 Einsätzen aus.

Die neuen Rettungsfahrzeuge sind nötig, weil die bisherigen schon über 200.000 Kilometer abgespult haben. © Stadt Lünen
Ganz gezählt sind die Tage der Vorgänger allerdings noch nicht: Die Neufahrzeuge sind nach ihrer Ankunft in Lünen nämlich nicht sofort einsatzbereit. Tim Kewitz erklärt: „Die Rettungswagen werden sukzessive mit Verbrauchsmaterialien und Medizinprodukten aufgerüstet, desinfiziert und dann in Dienst gestellt.“
Ausstattung für Telenotarzt-System und schonenden Transport
Drei der Rettungswagen werden zukünftig von Personal der Berufsfeuerwehr Lünen besetzt, drei vom Deutschen Roten Kreuz. Die Standorte, von denen sie dabei ausrücken, verteilen sich mit der Feuerwehr- und Rettungswache an der Kupferstraße, den Wachen in Horstmar, Brambauer und Nordlünen über das Stadtgebiet.
Und darüber hinaus: Weil das Deutsche Rote Kreuz über einen Vertrag der Stadt Lünen mit der Stadt Selm auch im Rettungsdienst in Selm tätig ist, haben zwei der neuen Rettungswagen ihren Standort künftig in der Nachbarstadt.
Die Neufahrzeuge haben einen Gesamtwert von 1,6 Millionen Euro. Zu ihren Besonderheiten zählen unter anderem eine Vorrüstung für den Einsatz des Telenotarzt-Systems, ein elektrohydraulisches Tragensystem sowie eine Luftfederung zum besonders schonenden Transport der Patienten.