Neubau am Kinderhaus in Lünen verzögert sich
Kita-Erweiterung wackelt
Eigentlich sollte der Bau des neuen Gebäudes der Kita Kinderhaus am Alten Kirchweg schon längst angefangen haben. Eigentlich. Vor Ort jedoch tut sich trotz seit Monaten feststehender Ratsbeschlüsse nichts. Eigentlich war deshalb eine Übergangslösung geplant. Aber auch die gerät jetzt ins Wanken.
Der Plan war klar: Die Stadt hat Bedarf für weitere Kita-Plätze im Norden, deshalb sollte die Kita Kinderhaus um zwei Gruppen erweitern. Dafür ist mehr Platz nötig. Die Politik hat schließlich entschieden, auf der jetzigen Außenfläche neu zu bauen – und auf einer angrenzenden Fläche rund 3000 Quadratmeter neue Außenfläche zu schaffen. Diese Fläche ist für das Kinderhaus deshalb so wichtig, weil der Umgang mit der Natur im Kita-Konzept eine große Rolle spielt. Darauf legt die Elterninitiative Wert.
Die Kinderhaus-Kinder verbringen ihre Woche im Alstedder Wald
Fördermittel vom Bund
Zum 1. August 2017 jedenfalls sollten in der Kita Kinderhaus nicht mehr nur 45, sondern 75 Kinder betreut werden. Noch hat sich allerdings gar nichts verändert, auch auf dem Nachbargrundstück, wo das neue Außengelände entstehen soll, liegt noch meterhoch Kompost. Zur „sach- und fachgerechten Abwicklung“ sei „eine längere Vorbereitungszeit notwendig“, begründete die Stadt die Verzögerungen, „um so auf notwendige Fördermittel des Bundes auch zurückgreifen zu können.“
Deshalb haben Stadt und Kita sich jetzt auf ein Konzept für ein Übergangsjahr geeinigt – eigentlich. Im Schulgebäude, in dem auch Kita-Räume sind, ist eine weitere Wohnung frei geworden. Ein Durchbruch von Kita zu Wohnung würde dort Platz für 13 weitere Kinder schaffen.
10 andere könnten noch in einer Dependance im ehemaligen Betriebskindergarten des St.-Marien-Hospitals unterkommen. Der ist momentan noch in Trägerschaft der Kirchengemeinde St. Marien, die jedoch will Mitte 2017 aussteigen. Für ein Übergangsjahr soll dort dann die Kita Kinderhaus unterkommen.
Deshalb stockt der Kita-Ausbau:
Soweit das Konzept für die Übergangslösung. Nur ohne verbindliche Zusagen der Stadt will sich der Vorstand der Kita Kinderhaus nicht festlegen. „Wenn wir den neuen Eltern jetzt Zusagen machen, die wir am Ende nicht halten können, bekommen wir ein Haftungsproblem“, meint Frank Chromik aus dem Vorstand der Elterninitiative.
Ihm ist außerdem zum Beispiel wichtig, dass die neue Außenfläche zum neuen Kindergarten-Jahr fertig ist. Das sagt die Stadt zwar zu. „Dabei hat es noch gar keine Boden-Analyse gegeben“, meint Chromik. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor: Die Stadt teilte mit, dass die Politik noch über die Übergangslösung entscheiden müsse – in Jugendhilfeausschuss und im Rat. Die tagen am kommenden Dienstag bzw. Anfang Dezember.
Noch keine feste Zusage
Ob es das Thema Kinderhaus aber überhaupt noch auf die Tagesordnung schafft, blieb unbeantwortet. Noch steht es jedenfalls nicht dort. „Die Stadt bittet deshalb um Verständnis, dass einer solchen Entscheidung nicht vorgegriffen werden soll.“
Das ärgert Chromik: „Man kann doch nicht von uns erwarten, dass wir unter diesen Umständen eine feste Zusage geben.“ Auf mündliche Aussagen der Verwaltung wolle er sich nicht mehr verlassen. Zum 11. November jedenfalls – bis dahin sollen die Zusagen an die Eltern verschickt werden – will das Kinderhaus erst einmal nur mit 45 Kindern planen.