Der Unterricht an der Musikschule in Lünen soll teurer werden. © Günter Blaszczyk
Musikunterricht
Musikunterricht in Lünen soll teurer werden - und digitaler
In der Musikschule stehen einige Veränderungen an: Die Preise für den Unterricht sollen steigen – allerdings nicht für alle. Auch beim Distanzunterricht will die Einrichtung aufrüsten.
Vor knapp sieben Jahren wurden die Preise für den Unterricht an der Musikschule Lünen zuletzt erhöht, nun wird über eine erneute Anpassung entschieden. Druck kommt vor allem vom Rechnungsprüfungsamt. Das forderte eine deutliche Erhöhung der Entgelte. Davon sollen auch die Lehrerinnen und Lehrer profitieren.
In seinem Bericht aus dem Jahr 2020 fordert das Rechnungsprüfungsamt der Stadt eine Entgelterhöhung der Musikschule um 25 Prozent, verteilt auf zwei Schuljahre. „Diese würde allerdings zu erheblichen Abmeldungen vom Musikschulunterricht führen“, schreibt die Stadt in der Verwaltungsvorlage. Aufgrund steigender Kosten sei eine Anpassung der Entgelte jedoch erforderlich. Eine Erhöhung um jeweils 7,5 Prozent in den Jahren 2022 und 2024 hält die Stadtverwaltung allerdings für vertretbar.
Mehr Anspruch auf Ermäßigung
Sollte die neue Entgeltordnung am 16. Dezember vom Rat beschlossen werden, steigen die jährlichen Unterrichtskosten bei 45-minütigem Einzelunterricht ab dem 1. Februar 2022 von 948 Euro auf 1020 Euro. Mit einem Satz von 79 Euro je Unterrichtsstunde liegt die Lüner Musikschule auf dem Preisniveau der Einrichtungen in Selm und Waltrop. Ab 2024 ist das Entgelt von 91 Euro dann mit den aktuellen Gebühren in Dortmund vergleichbar.
Für manche Gruppen wird der Unterricht voraussichtlich bald günstiger: Neben Empfängerinnen und Empfängern von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe sollen auch Menschen, die „Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz“ beziehen und „Empfänger von Ausbildungshilfen“ eine 50-prozentige Sozialermäßigung erhalten.
Durch die neue Entgeltordnung rechnet die Stadt mit Mehreinnahmen von jährlich 13.900 Euro, ab 2024 sogar mit 28.900 Euro.
Honorar für Lehrer steigt
Noch bevor sich der Rat mit der Entgeltordnung befasst, steht die Erhöhung des Honorarsatzes für die Lehrerinnen und Lehrer auf der Tagesordnung. „Auch um im Vergleich zu anderen Musikschulen im Umkreis konkurrenzfähig zu bleiben, ist eine Erhöhung des Honorarsatzes erforderlich“, ist die Stadtverwaltung überzeugt.
Es werde immer schwieriger Honorarlehrkräfte zu finden, weil nur wenige Lehrkräfte auf dem Arbeitsmarkt seien, immer mehr Musikschulen zu Festanstellungen übergehen würden und der bisherige Honorarsatz nicht attraktiv genug sei.
Die Musiklehrerinnen und Musiklehrer erhalten für eine 45-minütige Einzelstunde künftig ein Honorar von 25 Euro. Bisher wurden 21,02 Euro gezahlt. Für Unterrichtsstunden im Ensemble/Chor-Bereich und der Studienvorbereitenden Ausbildung soll der Honorarsatz auf 35 Euro angehoben werden, da diese Unterrichtsstunden vom Land NRW gefördert werden, so die Stadt. Bedingung für den Erhalt dieser Fördergelder sei eine an den öffentlichen Dienst angelehnte Bezahlung der Honorarkräfte.
Zurzeit sind bei der Musikschule Lünen 27 Honorarkräfte und 13 Mitarbeiter angestellt.
Distanzunterricht und Digitaloffensive
Künftig sollen die Lehrkräfte den Unterricht digitaler gestalten können. „Grundsätzlich wird Musikunterricht als Präsenzunterricht erteilt. In besonderen
begründeten Ausnahmefällen kann vom Präsenzformat abgewichen und der Unterricht auf Distanz erteilt werden“, heißt es in der neuen Schulordnung. Es wird darauf hingewiesen: „Der Distanzunterricht gilt als gleichwertige Unterrichtsersatzform und löst keinen Erstattungsanspruch aus.“
Um das zu ermöglichen, kann die Musikschule im kommenden Jahr Fördermittel des Landes für digitale Investitionen erhalten. 36.000 Euro kommen dafür aus der Landeskasse – wenn die Stadt zusätzlich einen Eigenanteil von 9000 Euro einbringt. Auch darüber muss der Rat am 16. Dezember noch entscheiden.
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