Das Hilpert-Theater am Mittwoch (1.12.) bei der Vorstellung "25km/h" im Rahmen der Serie II.

© Günther Goldstein

Kulturbüroleiterin: Von Normalität keine Rede, aber es gibt Lichtblicke

rnHeinz-Hilpert-Theater

Das Heinz-Hilpert-Theater ist in diesen Tagen nicht so gut besucht wie es vor der Pandemie war. Immer wieder müssen auch Vorstellungen abgesagt werden. Wie es mit der Kultur in Lünen weitergeht.

Lünen

, 05.12.2021, 13:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich ist jetzt die Hoch-Zeit für Theater. Im Winter Schauspieler und Musiker live auf der Bühne zu erleben, macht vielen Menschen Freude. Doch die Spielzeit 21/22 im Heinz-Hilpert-Theater ist durch die Folgen der Pandemie bestimmt. Und so war am Mittwoch (1.12.) die Zahl der Zuschauer überschaubar, die sich die Komödie „25km/h“ aus der Serie II ansehen wollten.

Kontrolle an der Treppe ins obere Foyer am 1.12. im Heinz-Hilpert-Theater.

Kontrolle an der Treppe ins obere Foyer am 1.12. im Heinz-Hilpert-Theater. © Günther Goldstein

Schon an den Glastüren standen die Mitarbeiterinnen des Kulturbüros, um den 2G-Status der Besucher (vollständig genesen oder geimpft) zu überprüfen und zu dokumentieren. Es habe an diesem Abend keine Probleme bei den Kontrollen gegeben und auch keine Ungeimpften, die ins Theater wollten.

Drei Damen aus Nordkirchen, die regelmäßige Besucherinnen des Lüner Theaters sind, haben nach eigenen Angaben kein Problem mit der augenblicklichen Situation. Doch sie meinten, dass sie nun eine ganz besondere Wertschätzung für Live-Kultur hätten und es ein Genuss sei, eine Aufführung besuchen zu dürfen.

Vor der Eingangstür wurde kontrolliert, ob die Besucher die 2G-Regel (vollständig genesen oder geimpft) einhalten.

Vor der Eingangstür wurde kontrolliert, ob die Besucher die 2G-Regel (vollständig genesen oder geimpft) einhalten. © Günther Goldstein

Eine der Besucherinnen sagte sogar: „Vielleicht war dies die letzte Aufführung für längere Zeit“. An diesem Abend wurde bereits der nächste geplante Termin abgesagt.

Barbara Kastner ist nun seit einem Jahr im Kulturbüro, als Nachfolgerin des langjährigen Leiters Uwe Wortmann. „Bis heute konnte ich wegen der Pandemie bestimmte Veranstaltungen nicht erleben: Es gab kein Drachenfest, kein Weinfest, kein Brunnenfest. Und auch die Nikolausankunft und das Fackelschwimmen mussten wir erneut absagen“, so die Kulturbüroleiterin.

Von Normalität kann keine Rede sein. Aber es gibt auch Lichtblicke. Auch wenn das Krimi-Festival „Mord am Hellweg“ schon zwei Mal verschoben werden musste, es fand zumindest eine Lesung mit Elisabeth Herrmann statt und eine weitere mit Donna Leon ist für März 2022 in Lünen geplant.

Nacht der Lichtkunst

„Wir hatten auch die Freiluftkultur und die Balkonkonzerte, für die wir auch ausgezeichnet wurden, eine schöne Nacht der Lichtkunst“, so Barbara Kastner. Zudem gab es eine Lichtkunst-Schenkung für die Stadt, es konnten Bilder angekauft werden und es wird einen neuen Kulturpreisträger geben.

Barbara Kastner arbeitet derzeit am neuen Spielplan für 2022/23.

Barbara Kastner arbeitet derzeit am neuen Spielplan für 2022/23. © Kastner

Derzeit wird im Kulturbüro für das nächste Jahr und die Theatersaison 2022/23 geplant. „Wir stellen auch Überlegungen an, was wir machen können, wenn bestimmte Dinge eventuell nicht stattfinden können.“ Sicher könne man auf die Erfahrungen mit der Freiluftkultur und den Balkonkonzerten zurückgreifen. Sehr beliebt seien die Ausstellungen in der Stadtgalerie, wo am Sonntag (5.12.) eine neue Ausstellung mit drei bildenden Künstlern mit einer Matinee beginnt.

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Im Theater habe man am Mittwoch (1.12.) gemerkt, dass sich die Zuschauer über das Erlebnis einer Live-Aufführung gefreut haben. Fürs Theater plant Barbara Kastner momentan den neuen Spielplan, der im Herbst 2022 startet. „In dieser Saison mussten ganze Tourneen abgesagt werden.“ Manchmal, weil die Hygienemaßnahmen nicht funktionieren - weil z.B. die Abstände im Orchester nicht eingehalten werden können. Oder auch, weil es Lücken im Tourneeplan gibt, wenn in einigen Städten oder Bundesländern wegen hoher Inzidenzen nicht gespielt werden darf.

Einerseits geben auch Besucher ihre Karten zurück: „Aber wir haben auch den Eindruck, dass mehr kurzfristig Karten gekauft werden. Mal sehen, wie sich das entwickelt.“ Eine große Hilfe sei die überregionale Kommunikation mit dem Kultursekretariat NRW: „Wir können uns austauschen, wie einzelne Häuser mit der Situation umgehen.“

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Optimistisch stimmt Barbara Kastner der Austausch mit Lehrerinnen und Lehrern, den schon Uwe Wortmann initiiert hat. Ziel ist es, verstärkt junge Menschen fürs Theater zu begeistern. Das Jugendtheater-Festival fand 2021 online statt: „Ich war erstaunt, wie gut das funktioniert hat, hoffe aber, dass es 2022 wieder auf der Bühne stattfindet.“

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