
Die Beschwerden über Müll in Brambauer häufen sich. Bürgerinnen und Bürger können wilden Müll über eine App oder per Bürgertelefon melden. © Foto: Michael Blandowski
Müllproblem: Die meisten Mängelmeldungen kommen aus Brambauer
Wilde Kippen
Vermüllte Ecken in Brambauer sind ein ständiges Ärgernis. Oft wird achtlos Müll vor die Haustür geworfen. Einige Bereiche sind besonders schlimm. Das erhitzt die Gemüter im Ortsteil.
Müll ohne Ende und immer wieder volle Papierkörbe. „Unser schöner Stadtteil ist vor allem zum Ärger vieler Anwohner und Bürger in letzter Zeit total vermüllt“, beschwert sich Annegret Müller. Sie wohnt direkt im Zentrum von Brambauer. „Ich muss mich jeden Tag wundern, nein ärgern, wie viel Müll im Minutentakt auf die Erde geworfen wird. Sind die Leute gedankenlos oder einfach gleichgültig ihrer Umwelt gegenüber?“, fragt sie.
Obwohl vonseiten der Stadt Lünen in der letzten Zeit einiges getan werde, reiche es bei Weitem nicht aus, das Bewusstsein vieler Leute zu erreichen. Es gibt überfüllte Abfallbehälter an Wochenenden und Müll, der planlos auf den Bürgersteig geworfen wird. Betroffen sei insbesondere das Karree Waltroper-, Wittekind-, Paul-Bonnermann- und Yorkstraße.
Eine Hauseigentümerin, die ihren Namen nicht veröffentlicht sehen möchte, wohnt am Rande der Seilbahntrasse. Sie stimmt Annegret Müller zu. „Die Seilbahntrasse zwischen Waltroper Straße und Eingang Karl-Marx-Straße ist zu einer wilden Müllkippe geworden. Aber auch überfüllte Mülltonnen stehen hier herum und werden von der Stadt Lünen einfach nicht abgeholt, beziehungsweise nur sehr selten oder überhaupt nicht geleert“, so die rüstige Rentnerin.
Hauseigentümer in die Pflicht nehmen
Brami-Chef Michael Ristovitch sieht die Situation ähnlich. „Da ich auch in der Wittekindstraße wohne, kriege ich das Müllproblem hautnah mit“, sagt er. Insbesondere auf der Straßenseite mit den geraden Hausnummern sei das Problem deutlich zu erkennen. Er denke da insbesondere an die Mehrfamilienhäuser an der Ecke Wittekind/Yorkstraße. „Dort wird der Müll einfach planlos entsorgt und vor die Haustür geworfen. Hier müsste der Hauseigentümer in die Pflicht genommen werden und für Ordnung sorgen“, so Ristovitchs Appell.

Das Thema „Müllentsorgung“ sorgt in Brambauer für Ärger. Beispielsweise die nicht geleerten Müllcontainer an der Seilbahntrasse. © Foto: Michael Blandowski
Gleichwohl sei auch die Stadt gefordert. Auch die bisher nicht erfolgte Anbringung von Abfalleimern auf dem Schulweg von der Wittekind- über die Friedhofstraße fördere nach Auffassung des Brami-Chefs die Müllverschmutzung im größten Lüner Stadtteil.
Viele Meldungen auf der Mängel-App
Die Pressestelle der Stadt Lünen teilt auf Anfrage der Redaktion mit, dass es in diesem Jahr bisher 137 Müllmeldungen per Mängelmelder-App im gesamten Stadtgebiet gab, davon 87 aus Brambauer. „Allerdings muss das in Relation gesetzt werden: In Brambauer leben auch fast ein Viertel aller Lünerinnen und Lüner“, teilt der stellvertretende Pressesprecher Alexander Dziedeck mit. Zudem könne es sein, dass „unsere Mängelmelder-App dort häufiger genutzt wird als in anderen Stadtteilen.“ Für die Meldungen sei die Stadt sehr dankbar, denn dann könne sie schnell reagieren. Sie beauftrage die Wirtschaftsbetriebe Lünen (WBL) mit der Beseitigung.
Bürgerinnen und Bürger, die Müll per App, per Telefon (02306/104-2020) oder per Mail (buergertelefon@luenen.de) melden, können laut Dziedeck davon ausgehen, dass der Müll nach spätestens 48 Stunden beseitigt ist, wenn er auf öffentlichem Grund liegt.
Neue Müllcontainer am Wittekindplatz
Laut Dziedeck habe das Thema Sauberkeit im Rahmen des „Zentrenmanagements“ in Brambauer eine große Bedeutung. So seien neue Müllcontainer am Wittekindplatz aufgestellt worden. Am 23. April fand eine Müllsammelaktion in Brambauer statt, bei der viele Helferinnen und Helfer zusammengekommen sind, um im Zentrum des Ortsteils Müll aufzusammeln. An der Aktion hatten sich neben dem „Team Erlebnisraum Brambauer“ Mitwirkende der „Brambauer Zukunftswerkstatt 2030“, die Bramis, die Gemeinschaft Brambauer Vereine sowie weitere städtische Vertreterinnen und Vertreter beteiligt. Aufgrund der positiven Rückmeldungen sei eine Wiederholung geplant.
Als Brambauer Junge bin ich immer auf der Suche nach interessanten und neuen Geschichten.

Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
