Mehr Arbeitsplätze bei Caterpillar Lünen betroffen
Kündigungen ab 2017
Für die rund 900 Beschäftigten der Caterpillar Global Mining Europe GmbH mit den Standorten Lünen und Wuppertal kommt es kurz vor Weihnachten knüppeldick: Der Bergbauzulieferer will im kommenden Jahr 210 Arbeitsplätze abbauen – plus-minus zehn Prozent.

Caterpillar
Damit bewegt sich der von der Geschäftsführung am Freitag auf einer Betriebsversammlung im Lüner Werk angekündigte Arbeitsplatzabbau zwischen 189 und 231 Stellen. Für den in roten Zahlen steckenden Bergbauzulieferer arbeiten am Firmensitz in Lünen 830 Beschäftigte inklusive Auszubildende, am Standort Wuppertal 60 Beschäftigte. Der Stellenabbau soll über ein Freiwilligen-Programm und betriebsbedingte Kündigungen erfolgen.
Aufhebungsverträge angeboten
Nach Angaben von Ulrike Kletezka (IG-Metall, Dortmund), zeigen 170 Caterpillar-Beschäftigte Interesse an dem Freiwilligen-Programm. Das Programm regelt den Personalabbau durch „freiwillige Aufhebungsverträge, durch freiwillige Übergänge in ein Zeitwertkonto oder freiwillige Übergänge in eine Transfergesellschaft.“ Die Geschäftsführung gehe davon aus, sagte Kletezka weiter, dass von den 170 Interessierten am Ende 90 Beschäftigte die Verträge bis Ende des Jahres unterschreiben.
Danach sollen Gespräche mit der Geschäftsführung über einen „Interessensausgleich“ für diejenigen Mitarbeiter stattfinden, denen betriebsbedingt gekündigt wird. Diese Gespräche sollen laut Caterpillar-Sprecher Jan Battenberg Ende März abgeschlossen sein. Dazu hieß es von Seiten des Betriebsrates und der IG Metall: „Wir stellen uns auf harte Verhandlungen ein.“
Unternehmen hat Kurzarbeit angekündigt
Neben dem Stellenabbau habe die Geschäftsführung „Kurzarbeit und die Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 30 Stunden in einigen Unternehmensbereichen angekündigt“, sagte Josef Grabowski, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender.
„Außerdem werden im kommenden Jahr keine Auszubildenden mehr eingestellt beziehungsweise übernommen“, sagte Grabowski weiter. In der Vergangenheit hätten im Schnitt etwa 20 Auszubildende pro Jahr bei Caterpillar eine Lehre angefangen.
Die Stimmung auf der gestrigen Betriebsversammlung bezeichneten Josef Grabowski und Ulrike Kletezka unisono als „äußerst emotional“. Caterpillar-Sprecher Battenberg sprach von einer „kontroversen Diskussion über die Zukunft des Standortes“. An der Versammlung in Lünen hätten 600 Mitarbeiter teilgenommen, die Wuppertaler Beschäftigten seien zugeschaltet gewesen, sagte Battenberg.
Bereits Ende 2015 hatte Caterpillar wegen der „schwierigen Lage auf dem Rohstoffmarkt“ 116 Stellen gestrichen. Trotzdem schreibt das Unternehmen weiter rote Zahlen. Grund für die US-Konzernspitze, die Daumenschrauben anzuziehen. Sie fordert für 2017 eine „schwarze Null“.