Caterpillar-Belegschaft kämpft gegen Stellenabbau

120 Arbeitsplätze bedroht

Vielen Lünern werden die Plakate schon aufgefallen sein: "Wir sind das Werk" steht darauf. Oder auch "Caterpillar geht nach China, wohin gehen wir?" Die Belegschaft von Caterpillar Global Europe GmbH am Standort Lünen kämpft gegen den Verlust von 120 Arbeitsplätzen in diesem und weiteren 30 im nächsten Jahr.

LÜNEN

, 21.07.2015, 18:23 Uhr / Lesedauer: 1 min
Industriestraße bald ohne Industrie? In der Belegschaft sind die Sorgen um das Lüner Caterpillar-Werk groß.

Industriestraße bald ohne Industrie? In der Belegschaft sind die Sorgen um das Lüner Caterpillar-Werk groß.

Neben der Plakat- hat die Belegschaft auch eine Unterschriftenaktion geplant. Die Caterpillar-Niederlassung in Hamm mit 60 Beschäftigten soll zum Jahresende ganz geschlossen werden. Betriebsrat und Gewerkschaft IG Metall  haben die Initiative ergriffen, um die Bevölkerung auf die Situation aufmerksam zu machen.

Erneute Verhandlung angesetzt

"Wir möchten die Bevölkerung mit ins Boot holen", sagt Volker Kauf, Vertrauenskörper-Leiter und Betriebsrat. Die Demonstration im Juni mit 300 Teilnehmern sei ein erster Schritt gewesen, jetzt wolle man "dranbleiben". Momentan werde nach zwölf Monaten Kurzarbeit und zwischenzeitlicher Beschäftigung erneut über Kurzarbeit ab September verhandelt.

Jan Battenberg, Sprecher des Unternehmens, äußerte sich auf Anfrage dieser Zeitung nicht zu der Plakat- und Unterschriftenaktion. Er begründete die Umstrukturierungspläne mit Wettbewerbsdruck. China sei ein großer Absatzmarkt mit geringeren Produktionskosten. Ende des Jahres gebe es in Deutschland nur noch zwei Zechen, ab 2018 wolle die RAG alles dicht machen. Der Markt verlagere sich auf andere Kontinente.

Die Belegschaft erinnert auf den Unterschriftenlisten an die seit 1826 bestehende Tradition des Unternehmens. Caterpillar in Lünen zähle immer noch zu den größten Arbeitgebern der Region und sei mit seinem "Know-how" im Maschinenbau und der qualifizierten Belegschaft ein begehrter Arbeitgeber, "zumindest in der Vergangenheit", heißt es. Erinnert wird auch an die gute Ausbildung. "Deshalb kämpft die Belegschaft um die Arbeits- und Ausbildungsplätze".