
© Günter Blaszczyk
Lünerin fotografiert für ihr Master-Studium in Wales beim Kinofest
Inga Püschel
Fotografie ist ihre Leidenschaft. Auf der britischen Insel sorgt Inga Püschel jetzt dafür, dass daraus ein Beruf wird. Die Lüner Studentin hat sich ein besonderes Projekt ausgesucht.
Ihre Eltern erzählen, dass Inga Püschel schon als Kind immer die Kamera ihrer Mutter genommen und Fotos gemacht hat. „Als ich so 14 war, habe ich sie dann gebeten, mir eine vernünftige Kamera zu schenken.“ Die Eltern taten, was sich die Tochter wünschte und legten so den Grundstein für ihre berufliche Laufbahn.
Nach dem Abitur am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium begann die heute 24-Jährige Fotografie zu studieren. Aber nicht in Deutschland, sondern in Northampton, etwa 100 Kilometer nördlich von London. „Weil ich dort schon länger war, hatte ich keine Probleme, als der Brexit kam. Ich durfte weiter in Großbritannien bleiben“, erzählt Inga Püschel.
Schwerpunkt ausgesucht
Nachdem sie den Bachelor erfolgreich geschafft hat, wechselte sie nun nach Wales. In Cardiff will sie an der University of South Wales ihre Master-Prüfung bestehen. Mittlerweile hat sie sich für einen Schwerpunkt entschieden. „Ich studiere Dokumentar-Fotografie.“ Auch Werbe- oder Mode-Fotografie hätte sie wählen können. „Das mir die Dokumentar-Fotografie liegt, hat sich in den drei Jahren Studium herausgestellt. Es ist die Richtung, die mich am meisten interessiert und auch meine Dozenten haben mich dazu ermuntert und denen vertraue ich auch.“
Nun steht ein Projekt auf ihrem Studienplan. Eigentlich wollte sie mit einem Protagonisten arbeiten, der aber zwischen Frankreich und Irland pendelt. „Weil ich zwischen Wales und Deutschland pendle, wäre das in der Coronazeit schwierig geworden.“ Ihre Dozentin riet ihr deshalb, etwas in ihrer Heimatstadt zu wählen, das es nicht überall gibt. Zuerst dachte Inga an Kohle und Stahl, doch dann fiel ihr das Kinofest ein.
Aus gutem Grund. Schließlich war sie vor einigen Jahren Mitglied der Schüler-Jury 10+ und entschied über den Gewinner eines Preises. Jetzt findet man Inga auch öfter in der Cineworld, denn das Kinofest sei ja bisher noch nicht Thema einer Foto-Dokumentation. Da gab es am Mittwoch (24.11.) ein Wiedersehen mit Schauspielerin Julia Schmidt, die seit vielen Jahren Mentorin der jüngeren Schülerjury ist und auch dieses Jahr die Rakete-Jury mit Lüner Schülern betreut.
Die Schülerjury will Inga auch gern in den Mittelpunkt ihrer Foto-Dokumentation stellen. „Mir geht es darum, die Menschen hinter den Kulissen des Festivals zu zeigen, also diejenigen, die im Büro sitzen, die künstlerische Leiterin Sonja Hofmann, der operative Leiter Max Biela, die Moderatoren Antje Knapp und Peter G. Dirmeier und die anderen aus dem Team. Besonders aber die Schülerjury: „Ich finde es gut, wenn sich so junge Menschen mit etwas Künstlerischem auseinandersetzen.“
Zwischen ihren Kino-Besuchen hat sie zu Hause auch noch Vorlesungen, an denen sie per Zoom teilnimmt.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
