Schulschwimmen fällt in diesen Tag, obwohl das Angebot möglich wäre. Doch die Schulen setzen zunächst lieber auf Wissen denn auf Können. © Goldstein (A)
Corona-Schutz-Verordnung
Lüner Schulen setzen statt Schwimmen auf Gesundheit und Hauptfächer
Laut aktueller Corona-Schutz-Verordnung dürften Kinder und Jugendliche wieder Schwimmunterricht erhalten. Die Schulen verzichten aber und folgen lieber einer anderen Anordnung des Ministeriums.
Laut aktueller Corona-Schutz-Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen können die Schulen wieder Schwimmunterricht erteilen. Die Stadt Lünen hat die Schulen darüber informiert und auf die Möglichkeit hingewiesen, dass die Wasserflächen in der Stadt trotz eingeschränktem Betrieb dafür zur Verfügung stehen. Doch die Lüner Schulen verzichten.
„Ich kann nicht für absolut alle Lüner Grundschulen sprechen, aber von den meisten habe ich die Rückmeldung, dass man kein Schulschwimmen anbietet“, sagt Iris Lüken, Schulleiterin der Osterfeldschule und Sprecherin der Lüner Grundschulen. Genau wie sie selbst würde man auch an den anderen Schulen einer anderen Landesverordnung folgen: „Wir sind dazu angehalten, den Schwerpunkt auch die Fächer Mathe, Deutsch und Sachkundeunterricht zu legen.“
Wo aufgrund von Homeschooling und verlängerten Ferien Grundlagen fehlen, soll zunächst auf die Hauptfächer gesetzt werden. Auch Englisch sollen die Lehrerinnen und Lehrer nicht komplett vernachlässigen. „Aber für alles andere ist später noch Zeit. Da kann man auch Projektarbeiten machen oder mal Schwerpunktthemen setzen“, erklärt Iris Lüken, dass Schulen noch viele Gestaltungsmöglichkeiten für den Unterricht hätten.
Doch nicht nur aus diesen Gründen verzichtet man an der Osterfeldschule auf Schwimmunterricht, auch die Logistik dafür lässt sich derzeit nicht stemmen. „Schon rein organisatorisch wäre Schwimmunterricht im Moment schwierig umzusetzen“, sagt Iris Lüken. Man müsste neben der üblichen Aufsichtspflicht auf Busverkehr setzen und die Abstandsregeln im Blick behalten.
Logistik ist ein weiteres Problem
Genau dieses Argument bringt auch Schulleiter Reinhold Bauhus von der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule zur Sprache: „Wie sollen 30 Schülerinnen und Schüler in einem Bus den nötigen Abstand halten können?“ Denn ohne Bus käme man auch an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule nicht weiter.
Bauhus ist Sprecher der weiterführenden Schulen - und auch er erhielt wie seine Kollegen die Information der Stadt, dass Schulschwimmen angeboten werden könnte. „Wir bedauern das sehr, dass wir es nicht anbieten können“, sagt Bauhus, denn Schwimmunterricht gibt es an der KKG ohnehin nur in der fünften Klasse. „Das sind aber auch 165 Schüler“, rechnet Bauhus vor - „und ein nicht unerheblicher Teil davon sind Nichtschwimmer. In unserem Unterricht geht es für viele erst einmal um Wassergewöhnung.“
Ein Problem, dass von Corona nun verschärft, aber nicht verursacht wird. Dass diese Kinder im Grundschulalter nicht schwimmen lernten, hat andere Ursachen - Schwimmvereine und Teile der Politik verweisen auf fehlende Wasserflächen und Eltern, die sich keine privaten Schwimmkurse leisten können.
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