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Lüner Grubenwehr verlässt Victoria-Brache und zieht in Quartierstreff
Stadtentwicklung
Die Tage der Grubenwehrvereinigung Victoria Lünen auf der Victoria-Brache sind gezählt. Die 54 Mitglieder haben einstimmig dem Umzug in den geplanten Quartierstreff zugestimmt.
Die „Grubenwehrvereinigung Victoria Lünen“ mit ihren 54 Mitgliedern wird ihr in den vergangenen Jahrzehnten lieb gewonnenes Feld auf der Victoria-Brache räumen - und in den von der Verwaltung geplanten Quartierstreff in der Victoria-Siedlung umziehen.
Darauf haben sich die Stadtverwaltung und die ehemaligen Bergleute nach diversen Gesprächen in den vergangenen Wochen verständigt. Das bestätigten beide Seiten am Montag (6. Dezember) auf Anfrage unserer Redaktion.
Die Einigung war kein Selbstläufer, zuletzt hatten die Ex-Kumpel angekündigt, sich mit Händen und Füßen gegen die Umsiedlung zu wehren.
Blick nach vorne gerichtet
Das wiederum hatte in Politik und Verwaltung Kopfschütteln ausgelöst, da man sich dem Vernehmen nach vorher schon auf einen Umzug geeinigt hatte. Alles Schnee von gestern, wie es jetzt bei den Vertragspartnern unisono heißt.
„Neben dem durch den Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung angeregten interfraktionellen Austausch fanden weitere Gespräche zwischen Verwaltung und Grubenwehrvereinigung statt. Die hat dann in ihrer Mitgliederversammlung am Samstag (27. November, Anm. d. Red) zugestimmt, dass sie sich im Rahmen der Quartiersentwicklung zum Stadtgarten-Quartier im Neubau des Quartierstreffs sieht.“
Neue Fläche für Bergbauexponate
Das erklärte Stadtsprecher Daniel Claeßen im Gespräch mit unserer Redaktion. Wie Claeßen weiter sagte, habe die Verwaltung zugesagt, „mit Entwicklung der Viktoriafläche eine weitere, abgegrenzte Freifläche für die Bergbauexponate bereitzustellen, die unter eigener Verantwortung und Pflege der GWV steht“.
Die Grubenwehr bestätigte die Angaben. Dazu gehört auch, dass die Exponate im Eigentum der Vereinigung bleiben und im künftigen Quartierstreff im zentralen Bereich Teile der Bergbaugeschichte gezeigt werden sollen.
Grubenwehr: Sehr guter Kompromiss
„Natürlich wären wie am allerliebsten hier geblieben, aber die Verwaltung hat uns nachvollziehbare Gründe genannt, dass dies nicht möglich ist“, hieß es Montag (6. Dezember) bei der Grubenwehr: „Bei der Einigung handelt es sich um einen sehr guten Kompromiss.“
Zum Zeitpunkt des Umzugs sagte Stadtsprecher Claeßen, dass ein konkreter Zeitplan mit der Grubenwehrvereinigung noch abgestimmt werde. Sowohl bei der Stadt als auch bei der Vereinigung geht man vom Herbst 2022 aus.
Eckpunkte der Einigung
Im Gespräch mit unserer Redaktion unterstrichen beide Seiten,
- dass Verwaltung, Wirtschaftsförderung und andere Institutionen die Grubenwehrvereinigung bei der Findung von Übergangslösungen (bis zur Fertigstellung eines Quartierstreffs) unterstützen,
- dass von Seiten der Grubenwehrvereinigung als Zwischenlösung der Unterbringung vorhandener Bergbauexponate an verschiedenen Stellen zugestimmt wird,
- dass auch eine Fläche im Gespräch ist, wo weiterhin die Pflege von großen Maschinen erfolgen kann.
- Als Treffpunkt für Vereinssitzungen sind darüber hinaus verschiedene Räumlichkeiten anderer Organisationen in Prüfung.
Kosten werden verteilt
Die Finanzierung der Abriss-, Umzugs- und Zwischenlagerungskosten soll den Angaben zufolge von verschiedenen Seiten getragen werden, in Teilen auch von der Stadt Lünen.
„Über den Ansatz der Städtebauförderung können die ehrenamtlichen, bürgerschaftlich getragenen Tätigkeiten der Grubenwehrvereinigung in den Quartierstreff integriert werden“, sagte Stadtsprecher Claeßen.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
