Lüner Caterpillar-Werk erhält Großauftrag aus Indien
Arbeit für drei Jahre
Vorsichtig optimistisch blickt die Unternehmensführung des Bergbau-Zulieferers Caterpillar in die Zukunft: Ein Großauftrag bringt Arbeit für die nächsten drei Jahre. Das erfuhren die Mitarbeiter am Mittwoch auf einer Belegschaftsversammlung. Mit dabei war auch eine ehemalige Mitarbeiterin, die sich die Teilnahme einklagt hatte.

Luftbilder Oskar Neubauer im Mai 2016, Firma Caterpillar ACHTUNG: Bilder nicht per Mail weitergeben, sondern an Oskar verweisen (wg. Honorar)
Claudia Thylmann ist eine von vier Mitarbeitern, denen im April gekündigt wurde. Sie sollte eigentlich nicht dabei sein – hatte sich das Recht auf Teilnahme aber eingeklagt. Vor dem Dortmunder Arbeitsgericht hatte sie am Dienstagmorgen eine einstweilige Verfügung bewirkt, die sie zur Teilnahme berechtigte.
Thylmann klagt gegen ihre Kündigung, Ende August gibt es deswegen einen weiteren Verhandlungstermin. Den Termin am Dienstag sieht sie als eine Art Etappensieg: „Ich will einfach zeigen, dass man sich gegen den Konzern wehren kann“, sagt sie.
Drei weitere Gekündigte wollen klagen
Laut Caterpillar-Geschäftsführer Thomas Reuß hat Thylmann Recht bekommen, eben weil die Kündigungsschutzklage noch aussteht. Vier Mitarbeitern hatte Caterpillar im April gekündigt, insgesamt fielen im Unternehmen 159 Stellen weg.
Der Großteil der Mitarbeiter hat einen Aufhebungsvertrag unterschrieben. Von den vier Gekündigten hätten drei angekündigt, gerichtlich dagegen vorgehen zu wollen, sagt Reuß. Mit einem Mitarbeiter sei bei einem Gütetermin bereits eine Einigung erzielt worden. Mit einem weiteren steht der Gütetermin noch aus. Und bei Claudia Thylmann kommt es zur Verhandlung: „Dieser Fall stellt eine absolute Ausnahme auch für uns dar“, hatte Reuß bei einer früheren Anfrage dieser Redaktion schon gesagt.
Unerwarteter Großauftrag aus Indien
Den Stellenabbau hatte das Unternehmen immer mit einer schlechten Auftragslage begründet. Jetzt jedoch gehe es langsam wieder bergauf, sagt Reuß. Es habe einen „unerwarteten Großauftrag“ aus Indien gegeben, einen kompletten Anlagenbau. „Wir können sagen, dass wir die Talsohle durchschritten haben.“
Das zeigt auch der globale Trend. Das Unternehmen Caterpillar erhole sich insgesamt, genau so wie der Bergbau insgesamt. „Wir sind hier lokal etwas zurück – aber wir holen auf.“
Wegen des neuen Auftrags wird die 30-Stunden-Woche in Teilen wieder aufgehoben. Die war eingeführt worden, um die Anzahl der zu entlassenden Mitarbeiter möglichst gering zu halten. Ursprünglich war angekündigt worden, etwa 210 Stellen streichen zu müssen. Ob möglicherweise weitere Abteilungen verlegt werden müssen, steht laut Reuß noch nicht fest. „Wir schauen nach wie vor auf die Wettbewerbsfähigkeit. Zum Ende des Jahres sollen alle Überprüfungen abgeschlossen sein.“