„Luca“ kommt: Kreis Unna will nicht länger auf Bund und Land warten

Coronavirus

Der Kreis Unna will nicht länger auf eine Entscheidung von Bund oder Land warten: Das Gesundheitsamt schließt sich an die „Luca“-App an. Schon in Kürze soll es so weit sein.

von Alexander Heine

Kreis Unna

, 24.03.2021, 13:56 Uhr / Lesedauer: 2 min
Zahlreiche Gesundheitsämter in Deutschland sind schon angeschlossen, auch das Gesundheitsamt des Kreises Unna setzt jetzt auf „Luca“.

Zahlreiche Gesundheitsämter in Deutschland sind schon angeschlossen, auch das Gesundheitsamt des Kreises Unna setzt jetzt auf „Luca“. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Im Kampf gegen das Coronavirus setzen immer mehr Gesundheitsämter in Deutschland auf „Luca“: Eine App, die die Kontaktverfolgung digitalisieren und damit vereinfachen soll. Der Kreis Unna will „nicht auf grünes Licht von anderen Stellen“ warten und arbeitet ebenfalls an der Einführung. Schon in Kürze soll es so weit sein.

QR-Code ermöglicht eine lückenlose Kontaktverfolgung

Im Gegensatz zur Corona-Warn-App erfasst „Luca“ nicht nur, ob man Kontakt zu einem positiv getesteten Menschen hatte – sondern auch, wann und wo der Kontakt stattgefunden hat. Das ermöglicht eine lückenlose Rückverfolgung von Infektionsketten.

Und das ganz einfach per QR-Code, mit dem Besucher etwa eines Gastronomiebetriebes oder einer Veranstaltung ein- und auschecken können. Größter Pluspunkt im Sinne der Pandemiebekämpfung: Wird jemand im Nachhinein positiv getestet, kann das Gesundheitsamt quasi per Knopfdruck ermitteln, wer sich zeitgleich mit dem Infizierten am entsprechenden Ort aufgehalten hat.

Kreis Unna: Öffnungsschritte mit „Luca“ besser unter Kontrolle

„Die neue App spart Zeit und Mühe, denn im Infektionsfall kommt es auf schnelles Handeln an“, wird Landrat Mario Löhr in einer Mitteilung der Kreisverwaltung zitiert. Schwimmbad- oder Restaurant-Besuch, der Gang ins Kino oder ins Fitness-Studio, Shoppen oder Live-Konzert: „Künftige Öffnungsschritte – auch wenn sie derzeit noch weit entfernt sind – lassen sich durch eine einheitliche Kontaktverfolgung besser unter Kontrolle behalten“, heißt es in der Mitteilung.

„Luca“: Kreis Unna plant kurzfristige Einführung

Und weil der Kreis Unna das so sieht, will man nicht auf eine Entscheidung auf Landes- oder Bundesebene warten. „Wir gehen im April mit ‚Luca‘ an den Start und geben damit auch vielen Betreibern Planungssicherheit“, sagt Löhr. Die App ist sowohl für iOS als auch für Android verfügbar. Und auch, wer keine App installieren möchte, kann die Anwendung nutzen: Sie lässt sich auch über den Browser des Smartphones aufrufen.

Die Vorteile des Systems hinter „Luca“ haben derweil auch die Macher der Corona-Warn-App erkannt. Derzeit wird an einer Lösung gearbeitet, dass mit beiden Apps derselbe QR-Code gescannt werden kann. Allerdings gibt es auch Skeptiker. Unnas Wirtschaftsförderer Martin Bick etwa empfahl erst kürzlich, nicht auf „Luca“ zu setzen und besser auf eine Lösung des Landes zu warten.