Ein lukratives Grundstück an der katholischen St. Marienkirche mitten in der Lüner Innenstadt liegt brach. Bis Mitte vergangenen Jahres stand dort ein altes Fachwerkhaus. Die Kirchengemeinde hat es abreißen lassen, weil es baufällig war. Eine Sanierung hätte sich nicht mehr gelohnt, sagte seinerzeit Verwaltungsreferentin Beate Galler.
Das Gebäude hat das Gemeideleben über viele Jahre geprägt: Früher war es mal Wohnhaus für den Küster, später für den Organisten. Dann wurde es als Begegnungsstätte von Gemeindegruppen oder für Veranstaltungen genutzt. Viele Jahre war dort der Kirchenladen Laudate zu finden, der nach seinem Umzug ins Haus Plagge inzwischen nur noch online verkauft.
Noch vor dem Abriss hatte die Kirchengemeinde viele Pläne. Auch ein Neubau war im Gespräch, mit Büroräumen und einer Wohnung für den Pfarrer. Doch spruchreif ist das alles nicht, zumal steigende Baukosten die Entscheidung nicht einfacher machen. Dennoch arbeitet die Kirchengemeinde weiter an Perspektiven.
Momentan hat sich eine Zwischenlösung ergeben: Das Gelände ist von dem Nachbarn der Gartenstraße 29 als Lagerfläche angemietet worden. Die Familie von Slobodan Koprivica und Generalunternehmer Montexbau bebauen das Grundstück, auf dem einst Omi`s Schnapshaus stand. Sie nutzen die Kirchenfläche für Maschinen und Material, so lange die Bauarbeiten dauern, teilt Beate Galler auf Anfrage der Redaktion mit.
Drei Millionen Euro investiert

Zwölf barrierefreie Mietwohnungen sind auf dem ehemaligen Terrain von Omi`s Schnapshaus geplant. Sie liegen im Herzen der Stadt, die Terrassen und Balkone sind zur Lippe hin ausgerichtet. Wie die Bauherren seinerzeit erklärten, sind die Wohnungen zwischen 65 und 90 Quadratmetern groß.
Stellplätze für Autos sehen die Pläne im Erdgeschoss vor. Die Bauzeit ist für etwa anderthalb Jahre angesetzt. Dann sollen die Mieter dort einziehen können. Etwa drei Millionen Euro investieren die Bauherren in das Projekt des citynahen Wohnens.
Das Quartier in unmittelbarer Nähe zur St. Marienkirche verändert sich. Früher stand hier die Kultkneipe Omi`s Schnapshaus, in der viele Partygäste die Nacht zum Tag gemacht haben. Später kam Omi`s Restaurant dazu. Vor sechs Jahren allerdings gingen in dem Partytempel die Lichter aus. Nachbarn hatten sich über den Lärm der Nachtschwärmer beschwert. Im Frühjahr diesen Jahres erfolgte der Abriss.
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