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Kirche reißt Haus ab: Um Omi´s Schnapshaus verändert sich das Quartier
Städtebau
Die Kirchengemeinde St. Marien will ein baufälliges Haus auf dem Kirchplatz aufgeben. Weil auch nebenan Omi`s Schnapshaus abgerissen wird, entsteht städtebaulich ein neues Bild in der City.
Alt und baufällig sei das Gebäude auf dem Kirchplatz St. Marien. Wie alt, das kann Verwaltungsreferentin Beate Galler gar nicht sagen. Die Kirchengemeinde hat für das Haus bereits eine Abrissgenehmigung. Es zu erhalten, wäre zu teuer. Weil in direkter Nachbarschaft im kommenden Jahr auch Omi`s Schnapshaus an der Gartenstraße abgerissen werden soll, wird sich der Bereich unweit der Kirche städtebaulich verändern.
Früher habe in dem urigen Fachwerkhaus der Küster gewohnt, später der Organist Krämer. Das Gebäude diente als Altenbegnungsstätte und war 15 Jahre lang Heimat des Kirchenladens Laudate. Der ist inzwischen an die Altstadtstraße 2 gezogen. Vorher hatte er neben dem Verkaufsraum in dem Kirchenhaus auch einen kleinen Saal mit genutzt. Vor 30 Jahren baute die Gemeinde ihr neues Pfarrheim gegenüber. Damit war das alte Haus nur noch selten ein Ort für Feiern oder Veranstaltungen.
Viele Ideen zur Nutzung
Inzwischen hat der Kirchenvorstand den Abriss beschlossen. Der wird nicht mehr in diesem, aber im nächsten Jahr sein. Konkrete Zukunftspläne gebe es noch nicht, so Beate Galler. Vielleicht entstehe dort ein Neubau, vielleicht bliebe aber auch eine Freifläche. „Es gibt viele Ideen. Über die Nutzung wird noch beraten“, sagt Beate Galler. Auf dem Nachbargrundstück von Omi`s Schnapshaus ist man da schon deutlich weiter. Wie Besitzer Alexander Ruscher im Juni gegenüber unserer Redaktion erklärte, solle das Gebäude des seit 2017 geschlossenen Lokals auch im kommenden Jahr abgerissen werden. Geplant sei ein moderner Wohnkomplex mit zwölf Eigentumswohnungen.
Mit Omi`s Schnapshaus verbinden seit den 70er Jahren Generationen von Feiernden fröhliche Zeiten. Paare haben sich dort kennengelernt, die Karnevalspartys waren Kult. Doch durch laute Musik gab es zuletzt Probleme mit Nachbarn. Am Ende sei es einfach nicht mehr gelaufen, hatte Slobodan Koprivica, der „Omi‘s Schnapshaus“ und „Omi’s Restaurants“ an der Gartenstraße Jahre lang geführt hat, im Juni erklärt. Teile der Kneipe finden sich heute in Omi`s Deele an der Cappenberger Straße wieder.
3 Millionen Investition
In den neuen Wohnkomplex unweit der Lippe will Ruscher 3 Millionen Euro investieren. Die Wohnungen sollen zwischen 65 und 90 Quadratmetern groß sein. Zu Preisen hat sich Ruscher nicht geäußert, er sagt aber: „Es wird teuer.“ 2022 sollen dann die ersten Eigentümer einziehen können.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
