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Omis Schnapshaus und seine Vorgänger: Tanzlokal und Hippieladen
Erinnerungen an Omi‘s Schnapshaus
Der Abriss von „Omi‘s Schnapshaus“ weckt bei vielen Lünern Erinnerung - so auch bei Joachim und Wolfgang Knappmann. Im Fokus dabei: Ein Konzert vor 46 Jahren und lange Haare.
Die Zeiten, in denen Joachim und Wolfgang Knappmann die Kneipen unsicher gemacht haben, sind laut eigener Aussagen schon länger vorbei. Die Erinnerungen an ihre Hochzeiten sind bei den Brüdern aber noch präsent. Im Zentrum dabei: Omi‘s Schnapshaus - allerdings noch unter anderem Namen.
„Bis ungefähr 1976 hieß die Kneipe noch Haus Nigge und war quasi ein Tanzlokal“, erzählt Joachim Knappmann. Er selbst ist Jahrgang 1960 - um also im Haus Nigge viele Abende verbracht zu haben, war er noch etwas jung. Anders sein vier Jahre älterer Bruder Wolfgang: Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm der 20. April 1974. „Ich habe zu der Zeit in einer Band namens Antares gespielt. Wir waren zu fünft und haben da ein Konzert gegeben“, so Wolfgang Knappmann.
250 Menschen beim Konzert
Er selbst spielte Gitarre und sang. „Wir spielten Rock. Das war eigentlich gar nicht so die Musik, die damals in dem Laden normalerweise lief, aber es kam echt gut an“, erinnert er sich. 250 Menschen seien zu Gast gewesen, in einem Saal hinten im Schnapshaus, der eigentlich für Familienfeiern und größere Feste vorgesehen gewesen war. Daher standen dort auch die typischen langen Tische - diese dienten bei den Gästen dann als Tanzparkett. „Es ging wahrscheinlich einiges zu Bruch an dem Abend, aber die damaligen Besitzer fanden das nicht so schlimm. Die haben das über den Umsatz wieder reingeholt.“

Auch der Artikel der Ruhr Nachrichten über das Konzert ist in dem Album eingeklebt. © Beimdiecke
Drei oder vier Konzerte gab Antares um Wolfgang Knappmann im „Haus Nigge“.
Irgendwann, laut Joachim Knappmann „wahrscheinlich so um 1976“, wurde das „Haus Nigge“ aber dichtgemacht - und die „Walnuss“ entstand in den alten Räumlichkeiten. Mit der Namensänderung ging auch eine Änderung des Konzepts einher. „Da wurde dann nicht mehr so Tanzmusik gespielt, sondern eher Rock. Genesis, Led Zeppelin - solche Sachen“, so Joachim Knappmann. Dementsprechend änderte sich auch das Publikum. „Ohne lange Haare kam man da gar nicht rein“, scherzte er. „Das war dann halt mehr so eine Hippiekneipe, wo auch Hasch geraucht wurde.“
Ab Ende der 70er „Omi‘s Schnapshaus“
Die Zeit der „Walnuss“ ging etwa bis 1979, 1980 - so die Erinnerung der beiden. Dann wurde die Kneipe schließlich zu „Omi‘s Schnapshaus“. Wieder änderte sich das Konzept, es ging wieder mehr in Richtung Tanzlokal. Dass die beiden Brüder dort dann allerdings nicht mehr allzu häufig zu Gast waren, hing aber nicht mit dem Konzept zusammen. „Irgendwann ist die Zeit der Kneipentouren einfach vorbei“, so die Knappmanns. Trotzdem sind ihnen die Ereignisse von damals noch in bester Erinnerung. „Wir haben da wirklich schon tolle Abende verbraucht, wie viele wahrscheinlich andere auch“, so Joachim Knappmann. „Die Kneipen waren ja sogar überregional bekannt.“