Kinofest Lünen bei der Berlinale: Regisseur nach Trauerzeit zu Gast Siegerfilm „15 Jahre“

Kinofest Lünen bei der Berlinale: Regisseur nach Trauerzeit zu Gast
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Es ist mittlerweile seit Jahrzehnten eine lieb gewordene Tradition - das Kinofest Lünen lädt zum Empfang während des Festivals Berlinale ein. In den ersten Jahren traf man sich in einem Lokal am Kurfürstendamm, das jedoch inzwischen nicht mehr existiert. Ein neues Zuhause für den Empfang fanden die Organisatoren dann in den weltberühmten Hackeschen Höfen. Im „Oxymoron“ fand der Empfang statt - bis die Corona-Pandemie begann. Die Hackeschen Höfe haben den Vorteil, dass dort auch ein Kino ist, in dem die Lünerinnen und Lüner den Siegerfilm, den Gewinner der „Lüdia“ vor dem Empfang zeigen.

Nach Corona entschloss man sich nun, Filmvorführung und anschließenden Empfang im Kino in den Hackeschen Höfen durchzuführen. Nun kamen die Einladungen für das Gastspiel des Kinofests in Berlin, das am Montag (19.2.) im Saal 1 der Hackeschen Höfe Kinos stattfindet. Nach der Begrüßung wird der Lüdia-Gewinner „15 Jahre“ mit Hannah Herzsprung in der Hauptrolle gezeigt. Mit diesem Film setzt Regisseur und Drehbuchautor Chris Kraus die Geschichte der genialen wie psychisch hochkomplexen Pianistin Jenny von Loeben fort, die er mit „Vier Minuten“ begonnen hat. 2007 spielte die damals junge Nachwuchsschauspielerin Hannah Herzsprung diese Rolle, die sich nun sehr dafür einsetzte, dass die Fortsetzung gedreht werden konnte. In Lünen präsentierte die erfolgreiche Darstellerin im November 2023 ihr Herzensprojekt, dass dann auch die „Lüdia“ gewann. Mittlerweile erhielt sie für ihre Rolle in „15 Jahre“ den Bayerischen Filmpreis, den sie bereits für „Vier Minuten“ bekam.

Hannah Herzsprung (l.)., hier mit der künstlerischen Leiterin des Kinofests, Sonja Hofmann, bei ihrem Besuch des Kinofests im November 2023.
Hannah Herzsprung (l.)., hier mit der künstlerischen Leiterin des Kinofests, Sonja Hofmann, bei ihrem Besuch des Kinofests im November 2023. © Kinofest Lünen

In Lünen konnte Chris Kraus nicht dabei sein, denn nur wenige Tage vorher war seine Frau Uta Schmidt gestorben, für die als Editorin „15 Jahre“ der letzte Film war, an dem sie mitgearbeitet hat. Ihr gemeinsamer Sohn nahm die „Lüdia“ in Lünen unter Tränen entgegen - für seine Eltern. Seinen Film „Vier Minuten“ hatte Kraus vor vielen Jahren zusammen mit seinen Hauptdarstellerinnen Hannah Herzsprung und (der inzwischen verstorbenen) Monica Bleibtreu in Lünen vorgestellt. „Nachdem Hannah Herzsprung ihren neuen Film beim Kinofest Lünen dem Publikum ganz wunderbar präsentiert hat, freuen wir uns nun sehr darauf, in Berlin Regisseur Chris Kraus persönlich begrüßen zu dürfen. Im Anschluss an den Film wird es ein Publikumsgespräch mit ihm geben“, so Sonja Hofmann. Die künstlerische Leiterin des Kinofests lädt gemeinsam mit Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und Dr. Anke Höwing und Mike Wiedemann vom Ehrenrat des Kinofests zum Berlinale-Empfang ein.

Für Sonja Hofmann begannen die Vorbereitungen für das 34. Kinofest mit dem neuen Festivaljahr ab Januar. „Ich freue mich darauf, wieder auf zahlreichen Festivals besondere Filme für das Kinofest Lünen zu entdecken“, so Sonja Hofmann. Im Januar hat sie bereits das Filmfestival Rotterdam besucht. „Nun bin ich gespannt auf zahlreiche deutsche Filme bei der Berlinale.“ Darunter die neuen Filme von Thomas Arslan, Andreas Dresen, Matthias Glasner, Julia von Heinz und „natürlich Nora Fingscheidt (,Systemsprenger`), die mit ,The Outrun‘ eine Koproduktion mit Großbritannien vorstellt, mit Saoirse Ronan in der Hauptrolle.“ Außerdem freut sich Sonja Hofmann auf den neuen Film von Michael Fetter Nathansky, „Alle die Du bist“, der schon selbst in Lünen mit seinen Kurzfilmen zu Gast war.

Internationale Festivals

Außer der Berlinale wird Sonja Hofmann wieder nach Cannes, zum Filmfest München und nach Venedig reisen. Ob sie zum Partnerfestival des Kinofests nach Bozen (Südtirol) fährt, steht noch nicht fest. Im vergangenen Jahr war sie beim ebenfalls befreundeten Festival in Tirana (Albanien) in der Jury. Im April ist wieder das Festival in Lünens litauischer Partnerstadt Panevezys, das mehrere Filme aus dem Programm des 33. Kinofests zeigen wird.

Beim NRW-Empfang auf der Berlinale im vergangenen Jahr: (v.l.) der Kinofest-Ehrenrat Dr. Anke Höwing und Mike Wiedemann, Kinofest-Leiterin Sonja Hofmann, David von Galen (Referent Staatskanzlei NRW), Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und Kulturdezernent Dr. Christian Klicki.
Beim NRW-Empfang auf der Berlinale im vergangenen Jahr: (v.l.) der Kinofest-Ehrenrat Dr. Anke Höwing und Mike Wiedemann, Kinofest-Leiterin Sonja Hofmann, David von Galen (Referent Staatskanzlei NRW), Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und Kulturdezernent Dr. Christian Klicki. © Stadt Lünen

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