Cineworld Lünen: Durchwachsene Bilanz für 2023 Diese Blockbuster erscheinen 2024

Cineworld Lünen zieht für 2023 durchwachsene Bilanz
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Ein Wechselbad der Gefühle - das war 2023 für die beiden Betreiber der Cineworld, Lutz Nennmann und Meinolf Thies, und ihr Team. „Licht und Schatten“ brachte das Jahr mit Blick auf die Gesamtbesucherzahl. Seit zwei Jahrzehnten führen Nennmann und Thies das Lüner Kino. Lassen sie die beiden Corona-Jahre mit den Lockdown-Schließungen außer Acht, sind 2023 mit 186.000 Besuchern so wenige Gäste in die Cineworld gekommen wie seit 2007 nicht mehr. Seit 2009 lag die Gästezahl immer über 200.000, mit den Rekordjahren 2015 mit 250.000 und 2019 mit 257.000 Besuchern. „Man muss bedenken, woher wir mit den Zuschauerzahlen kommen. 84.000 Besucher 2020, 100.000 in 2021 und 155.000 in 2022 - die Branche kommt nun mal aus einer Pandemie“, so Thies.

Immerhin gab es 2023 eine Steigerung um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und dazu kam auch noch der Streik von Autoren und Darstellenden in Hollywood, der dafür sorgte, dass geplante Filmstarts verschoben wurden. Nach Schätzungen der Cineworld-Chefs hätte man ohne diesen Streik bei einem Plus von 30 Prozent liegen können.

Zeitgleich lockten im Sommer „Barbie“ (Szenenfoto) und „Oppenheimer“ viele Zuschauer in die Cineworld.
Zeitgleich lockten im Sommer „Barbie“ (Szenenfoto) und „Oppenheimer“ viele Zuschauer in die Cineworld. © dpa

Das ganze Jahr 2023 sei für das Lüner Kino sehr wechselhaft gewesen. Nennmann: „Bis April war die Filmversorgung erstklassig und das Wetter auf unserer Seite. Dann brach heißes Sommerwetter los, was uns ausbremste.“ Ab Juli stürmten die Leute dann in die Cineworld, denn „Barbie“ und „Oppenheimer“ starteten. Anhaltend herbstliches Wetter spielte der Cineworld ebenfalls in die Karten. Im Spätsommer waren dann leider schon die großen Fimtrümpfe ausgespielt, es wurde ruhiger. Auch die Streiks in Hollywood schlugen durch, weil wichtige Blockbuster wie „Dune. Part two“ verschoben wurden. Die Jahres-Hitliste 2023 in Lünen wird angeführt von „Avatar- The Way of Water“. Es folgten „Der Super Mario Bros.“-Film“, „Barbie“, „Oppenheimer“, „Guardians of the Galaxy 3“ und „Jon Wick: Kapitel 4“.

Beim Ausblick auf das gerade begonnene Jahr sehen Nennmann und Thies die Fußball-EM im eigenen Land und Terminverschiebungen großer Filme, die das Kinojahr 2024 hemmen werden. Aber es gibt auch die Aussicht auf große Titel, die ins Kino locken werden. Ende Februar startet „Dune 2“, Mitte März dann „Kung Fu Panda 4“. Am 21. März kommt ein neuer „Ghostbuster“-Film und die Fans der „Fack ju Göhte“-Reihe werden jubeln. Dann kommt „Chantal im Märchenland“ mit Jella Haase auf die Leinwand.

Europa-Meisterschaft 2024

Im Mai und Juni starten weitere Episoden von „Mad Max“ und „Planet der Affen“. Pixar bringt einen Nachfolger von „Alles steht Kopf“ und Jerry Bruckheimer einen neuen „Bad Boys“-Film mit Will Smith in die Kinos. Im Sommer folgen weitere Blockbuster: „Ich - einfach unverbesserlich 4“ und „Deadpool 3“. Im Herbst folgen „Die Schule der magischen Tiere 3“ und die Fortsetzung von „Joker“. Im November startet dann der lang erwartete zweite Teil von „Gladiator“. Das Kino-Weihnachten 2024 wird geprägt von „Der Krieg der Rohirrim“ aus dem „Herr der Ringe“-Kosmos und von Disneys „Mufasa - Der König der Löwen“.

Wie die Cineworld auf die EM reagieren wird, steht noch nicht fest. „Da kommen mehrere Dinge zusammen, denn während der EM bauen wir in den Sälen um, was zu tageweisen Saal-Schließungen führt. Ob die Öffnungszeiten insgesamt während der EM angetastet werden, wird auch von der Filmversorgung in der Zeit abhängen. Auf der anderen Seiten sind dann NRW-Sommerferien und das ist für uns eine starke Zeit“, so Nennmann.

Blick in die neu gestaltete Lounge in der Cineworld.
Blick in die neu gestaltete Lounge in der Cineworld. © Cineworld

Im Sommer werden in allen Sälen die Parkettsessel ersetzt durch die bereits bekannten und sehr beliebten Leder-Logensessel mit den seitlichen Holztischen. Damit verringert sich die Zahl der Sitzplätze je Saal - zugunsten des größeren Komforts bis zur ersten Reihe. Dafür investieren die Kino-Betreiber rund 80.000 Euro. Nennmann: „Wir verlieren zugunsten des größeren Komforts in Summe genau 96 Sitzplätze. Die Cineworld wird dann über 789 Plätze in ihren sechs Sälen verfügen. Hinzu kommen 14 Rollstuhlfahrerplätze, verteilt über die Säle.“ 2023 investierten die Betreiber rund eine halbe Million Euro in die Renovierung des Foyers, der WC- und Waschräume sowie den Bau und die Ausstattung der neuen Lounge.

Die Reaktionen des Publikums auf die neue Lounge seien toll. Gewöhnen müssen sich die Gäste, so Nennmann, noch daran, dass es nun ein zu bestimmten Betriebszeiten bewirtschafteter Gastronomiebereich ist. Gäste werden dort vom Personal am Platz bedient. Stammgäste haben ihr Besuchsverhalten bereits spürbar angepasst, sie kommen deutlich früher und genießen beispielsweise noch eine Flasche Wein vor dem Film oder hängen die Zeit nach Film noch dran.

Im Sommer werden in allen Sälen die Parkettsessel ersetzt durch die Leder-Logensitze mit seitlichen Holztischen.
Im Sommer werden in allen Sälen die Parkettsessel ersetzt durch die Leder-Logensitze mit seitlichen Holztischen. © Peter Adam

Durch die Investitionen erhoffen sich die Kino-Betreiber auch größeren Zuspruch. Das Ziel sei stets, den Besuch in der Cineworld noch schöner und komfortabler zu gestalten.

Und die Preise? Nennmann: „Einmalige Investitionen sind das eine, explodierende laufende Kosten das andere. Da ist seit Corona und dem kriegerischen Überfall auf die Ukraine so manches auf uns zugerollt, wie auf so viele Unternehmen und Branchen.“ Die Liste massiv gestiegener Kosten ist lang. Allerdings habe man parallel zu den Investitionen in Renovierung und Umbauten keine konkrete Planung im Kopf, die Preise zu erhöhen. „Wir müssen aber im Sinne des Erhalts der Wirtschaftlichkeit die weitere Kostenentwicklung im Auge behalten, die nach wie vor sehr dynamisch ist“, so Nennmann.

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