Jan N. Schmitt und Susanne Hocke organisieren wieder das Festival Junges Theater. © Günter Blaszczyk

Festival Junges Theater

Junge Theater-Talente proben: Festival endlich wieder vor Publikum in Lünen

Endlich wieder auf der Bühne stehen - dieser Traum geht nach zwei Jahren Corona-Pause für die Teilnehmer des Festivals Junges Theater in Erfüllung. Anfang Juni ist es so weit.

Lünen

, 15.04.2022 / Lesedauer: 4 min

Dass es ausgerechnet das 13. Festival Junges Theater war, das der Corona-Pandemie 2020 zum Opfer fiel, könnte dem schlechten Ruf der Zahl 13 Vorschub leisten. Susanne Hocke, Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin, mag die Zahl eigentlich. Sie machte, zusammen mit Jan Schmitt, das Beste aus der Situation. Beide organisieren für den Förderverein Theater Lünen das Festival, bei dem junge Nachwuchs-Theatergruppen auf der großen Bühne des Heinz-Hilpert-Theaters ihr Talent zeigen.

Nach dem Ausfall 2020 entschlossen sich die zwei Organisatoren im vergangenen Jahr angesichts der Corona-Lage, das Festival online durchzuführen. Nun aber soll die 14. Auflage endlich wieder vor Publikum und auf der Theaterbühne stattfinden. „Die Gruppen aus den Schulen konnten natürlich nur eingeschränkt proben, sie haben aber das Beste daraus gemacht“, findet Susanne Hocke.

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Sie hat auch schon ihren ersten Probenbesuch absolviert und war bei der Gruppe der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Dort habe man sich gut auf die Lage eingestellt. „Die Schüler haben eigene Texte geschrieben und können auch alle gegenseitig die verschiedenen Rollen übernehmen.“ Diese Vorsichtsmaßnahme hat man ergriffen, falls ein Mitschüler positiv getestet werden sollte und nicht beim Auftritt dabei sein kann. Die erfahrene Schauspielerin war überrascht, wie textsicher die Jugendlichen schon sind, da dies oft die „Hauptbaustelle“ sei.

Viele Lüner Gruppen bei Theater-Festival dabei

Mit dabei im Juni sind 2022 viele Lüner Theater-Gruppen. Allein das Gymnasium Altlünen schickt drei Gruppen ins Hilpert-Theater. Schulleiter Reiner Hohl ist selbst theaterbegeistert und fördert seit Jahren die Bühnenarbeit an dem Gymnasium. Der Literatur-Kurs fragt „Kann Theater Tatort?“ und verspricht mit dem Stück „Rosenmorde“ spannendes Theatervergnügen. Aufgeführt wird das Stück am 9. Juni um 18 Uhr.

Jan N. Schmitt stand beim allerersten Festival selbst noch als Akteur auf der Bühne. Jetzt organisiert er das Festival. © Günter Blaszczyk

Die Liebe zur Bühne ist offenbar gerade bei den Jüngsten groß, denn über 50 Schülerinnen und Schüler meldeten sich am GA für die „Theaterzwerge“. Deshalb teilte man sie in zwei Gruppen auf. Die Theaterzwerge 1 hatten mit ihrem Stück schon 2020 begonnen. „Herr der Masken“ erzählt die Geschichte von König Covid, dem Neunzehnten. Es wird das Festival am Vormittag des 8. Juni um 11 Uhr eröffnen.

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Die Theaterzwerge 2 proben zusammen mit zwei Theaterpädagogen, die Reiner Hohl engagiert hat. Sie zeigen „Nalu und das Polymeer“ nach Martina van Boxen. Das Stück ist am Theater in Bochum entwickelt worden und dreht sich um Fragen des Klimawandels. „Es ist eine fantasievolle Geschichte darüber, wie die Welt später aussehen könnte“, erklärt Susanne Hocke. Zu sehen ist es am 9.6. um 16 Uhr.

Alltag einer Klasse

Die offizielle Eröffnung findet am 8. Juni um 18 Uhr mit einer besonderen Premiere statt. Denn der Literaturkurs des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums ist zum ersten Mal mit dabei. Das Stück heißt „Strafgesetzbuch 323 c“. In dem Paragrafen geht es um unterlassene Hilfeleistung, in dem Stück steht vor allem der Alltag einer Abschlussklasse im Fokus.

Dieselben Autoren haben auch das Stück für die Gruppe „Theater-Steinis“ geschrieben, die am 9.6. um 19 Uhr mit „Open Doors“ auf der Bühne stehen. Das Stück hatten sie beim Online-Festival 2021 in Ausschnitten bei einer Lesung präsentiert. Jetzt werden es die Zuschauer erstmals auf der Bühne sehen.

Wieder mit dabei ist die Theaterstation „Bühne frei - A3!“ der KlinikSchule im Heithof, Hamm. Am 13. Juni um 11 Uhr zeigt die Gruppe „Tierisch Glück gehabt“. Darin geht es um Tiere, denen ein übles Schicksal droht. Doch dann begegnen sie zwei Geschwistern und machen sich gemeinsam auf die Suche nach einer glücklichen Zukunft.

Der Darstellen- und Gestalten-Kurs der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule zeigt am 14. Juni um 16 Uhr das Stück „Ich? Wo? Woher? Wohin?“. Dabei geht es ums Thema Heimat. „Die Leiterin des Kurses ist seit einem Jahr in Lünen, war vorher an einer Schule in Krefeld und hatte dort schon das Thema Heimat behandelt“, so Susanne Hocke. Die Texte, die in Krefeld entstanden, sind nun Grundlage des Lüner Stücks.

Das Kulturpreisträgerpaar Susanne Hocke und Jürgen Larys, Mit-Organisatorin und dem Vorsitzenden des Fördervereins Theater Lünen, liegt das Festival Junges Theater am Herzen. © Blaszczyk

Traditionell zum Abschluss steht der Theater Jugend Club des Fördervereins Theater Lünen auf der Bühne: Am 14. Juni um 19 Uhr zeigt das Ensemble das Stück „Schule - die beste Zeit meines Lebens?!“ Gefragt wird, inwieweit Schule aufs Leben vorbereitet und wie es mit dem Bildungsauftrag aussieht. Die Leitung der Gruppe hat Adele Bernard.

Neben Theaterstücken auch noch andere Programmpunkte geplant

Rund um die Theaterstücke gibt es aber noch mehr Programm. Zur Eröffnung gastiert die Pop-Band der Lüner Musikschule - die „Young Pirates“ spielen bekannte Hits und Oldies am 8. Juni um 18 Uhr, bevor dann der Literatur-Kurs des FSG auf der Bühne steht. Der Poetry-Slam am 9.6. um 18 Uhr wird von Mitgliedern des Kreativ Schreiben Kurses der Geschwister-Scholl-Gesamtschule gestaltet.

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„Auch zum Abschluss haben wir etwas Besonderes vorbereitet“, verrät Jan N. Schmitt. Die 22-jährige Tänzerin Amelie Weijers, die schon 2019 die Besucher begeistert hatte, zeigt ihre Kunst. Die junge Tanzlehrerin hat, so Schmitt, „eine beeindruckende Karriere bei Wettbewerben geschafft“. Sie beherrscht verschiedene Tanzdisziplinen.

Bis das Festival eröffnet wird, stehen noch einige Probenbesuche für Susanne Hocke auf dem Plan. „Wir legen in diesem Jahr den Fokus besonders auf die Umbauten und Umbau-Pausen, denn die gehören auch zu den Stücken, werden oft aber eher nicht so beachtet.“ Damit die Gruppen sich gegenseitig auch wahrnehmen, gibt es wieder je zwei Partner-Gruppen, bei denen der Austausch schon im Vorfeld funktionieren soll.

Korrekturhinweis: Der erste Probenbesuch von Susanne Hocke war nicht – wie in der ursprünglichen Version geschrieben – bei der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, sondern an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

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