Internetspender für Flüchtlinge in Lünen gesucht
Borker/Von-Wieck-Straße
Um den Kontakt zur Heimat zu ermöglichen und das Erlernen der deutschen Sprache zu erleichtern, wollen die Freifunker Lünen die Flüchtlinge, die demnächst in der früheren Feuerwache Borker Straße untergebracht sind, mit kostenlosem Internet versorgen. Dafür sind nun die Lüner Bürger in der Umgebung gefragt.

Wer die Flüchtlingsheime an der Borker Straße oder an der Von-Wieck-Straße von seinem Zuhause sehen kann, der kann helfen und Internet spenden.
"Die Menschen sollen mit ihrer Familie in ihrer Heimat kommunizieren oder Online-Deutschkurse machen können", sagt Freifunker David Schweer.
Die Freifunker brauchen daher jemanden aus der Nachbarschaft der alten Feuerwache, der seinen Internetzugang den Freifunkern zur Verfügung stellt.
Die Freifunker würden dann einen Router installieren, der sich ins Internet einwählt und sich mit dem Freifunk-Server verbindet und das Internetsignal an einen weiteren Router im Flüchtlingsheim weitersendet. Über diesen könnten sich die Flüchtlinge mit ihren Endgeräten ins Netz einwählen.
Kein Risiko für Internet-Spender
"Für den Internetspender besteht kein Risiko. Es werden keine Daten erhoben oder gespeichert. Wir brauchen also nur jemanden, der in Sichtweite zum Flüchtlingsheim wohnt", sagt David Schweer.
Wann die ersten Flüchtlinge in das Gebäude einziehen, steht noch nicht fest. Der bei der Stadt zuständige Fachdezernent Ludger Trepper sagte, dass in dieser Woche die Begehung durch den Brandschutzgutachter geplant ist. Gibt der grünes Licht, könnten das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss bezogen werden. Um auch das 2. Obergeschoss nutzen zu können, muss noch eine Brandmeldeanlage installiert werden. Sie sei bestellt, aber noch nicht geliefert worden.
Tag der offenen Tür vor Einzug der Flüchtlinge
Vor dem Einzug der Flüchtlinge werde die Stadt in jedem Fall Anwohner zu einem Tag der offenen Tür einladen. Der Termin steht noch nicht fest. Einladen will die Stadt auch jene Flüchtlinge, die bereits in der früheren DRK-Rettungswache Von-Wieck-Straße leben. So soll es die Möglichkeit geben, dass Anwohner und Flüchtlinge ins Gespräch kommen.
Bis zu 70 Flüchtlinge sollen in der früheren Feuerwache Borker Straße eine Unterkunft finden. Zeitdruck bestehe aktuell nicht, so Trepper, da Lünen derzeit keine weiteren Menschen zugewiesen würden.
Weil Lünen bereits 150 Menschen in der früheren Hauptschule Wethmar unterbracht hat und ab Oktober weitere 122 vorübergehend in die Jugendherberge Cappenberger See einziehen sollen, werden diese Zahlen auf das Lüner Kontingent angerechnet.