
Der Bau des IGA-Radwegs mit den zwei Brückenneubauten über die Lippe und die Kamener Straße geht einher mit zahlreichen Baumfällungen. © Stachelhaus
IGA-Radweg in Lünen: So viele Bäume fallen für geplanten Brückenbau
IGA 2027
Lange Zeit wurde gerätselt, wie viele Bäume denn nun für den von der Verwaltung geplanten IGA-Radweg und den damit verbundenen Brückenbau gefällt werden müssen. Jetzt steht die Antwort fest.
Erst waren es 300 Bäume, die nach Angaben der Lüner Verwaltung für den Bau des geplanten IGA-Radweges gefällt werden sollten, dann war auf einmal nur noch von etwa 100 Bäumen die Rede. So geschehen in der Sitzung des Stadtrates am 23. Juni dieses Jahres.
Auf Anfrage der Fraktion der Wählergemeinschaft Gemeinsam für Lünen (GFL) hatte Lünens Technischer Beigeordneter Arnold Reeker seinerzeit erklärt, dass die Zahl der zu fällenden Bäume mit 300 wohl viel zu hoch angesetzt sei. Er selbst habe nachgezählt und sei auf 100 Bäume gekommen, eine Mitarbeiterin wiederum auf 150.
Bäume müssen gerodet werden
Inzwischen steht fest, dass es 109 Bäume plus x sind. Das geht aus einer Verwaltungsvorlage für den am Donnerstag (29. September) tagenden Ausschuss für Sicherheit und Ordnung hervor. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr und findet im Rathaus statt.
Wie es in der Vorlage heißt, sind zur Errichtung des Brückenbauwerks Rodungsarbeiten im Waldgebiet südlich der Kamener Straße durchzuführen. Neben diesem Passus finden sich in der Vorlage unter anderem diese Angaben (im Wortlaut):
- Die Größe der Waldparzelle, in welcher sich die Brücke befindet, beträgt ca. 18.000 Quadratmeter.
- Der Flächenanspruch für die Errichtung des Brückenbauwerks (...) beträgt insgesamt 3245 Quadratmeter.
- Die Waldbestockung setzt sich aus Eiche, Bergahorn und Hainbuche zusammen.
- Gemäß aktuellen Baumaufmaß stehen 109 Bäume auf der Gesamtfläche, erfasst wurden alle Bäume ab einem Stammdurchmesser von mehr als 10 Zentimetern.
- Von den 109 Bäumen haben 63 Bäume einen Stammumfang von mehr als 80 Zentimetern.
- Im Zuge der Baumaßnahme kann sich in der Örtlichkeit herausstellen, dass das Roden oder Aufasten von weiteren Einzelbäumen notwendig wird.
- Ein Flächenanteil in Höhe von 1.335 Quadratmetern wird vor Ort als Wald wieder aufgeforstet (befristete Waldumwandlung).
- Der Flächenanspruch in Höhe von 1.335 Quadratmetern resultiert aus der notwendigen Baustelleneinrichtungsfläche.
- 1.910 Quadratmeter stellen eine dauerhafte Waldumwandlung dar, sie entfallen auf das Widerlager und die Rampe, inkl. Böschungen und Treppenanlage.
- Von den 1.910 Quadratmetern werden 1.360 Quadratmeter als Gehölzfläche wieder bepflanzt.
- 550 Quadratmeter werden für die Herstellung der Wegefläche, Treppenanlage und Widerlager in Anspruch genommen. Diese Fläche stellt eine dauerhafte Waldumwandlung dar (...).
- Die Wiederaufforstung der befristeten Waldumwandlung erfolgt an Ort und Stelle.
- Es werden 5.000 Stück je Hektar gepflanzt, das entspricht einer Gesamtsumme von 1.150 gepflanzten Bäumen.
- Der Ausgleich für die dauerhafte Waldumwandlung ist Bestandteil einer 43.750 Quadratmeter großen Waldfläche in Lünen Süd am Krähenort, die im März 2022 bereits aufgeforstet wurde.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
