Arnold Reeker, Technischer Beigeordneter der Stadt Lünen

Arnold Reeker, Technischer Beigeordneter der Stadt Lünen © Stadt Lünen

Mehr Fingerspitzengefühl gefragt im Umgang mit Baumfällungen

rnMeinung

Es kann doch nicht sein, dass aus 300 zu fällenden Bäumen für den geplanten IGA-Radweg kurzerhand 100 Bäume werden und niemand hinterfragt die Differenz, meint unser Autor.

Lünen

, 02.07.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Es ist eine Sache ausdrücklich zu betonen, dass es der Verwaltung um jeden Baum leid tut, der wegen des geplanten IGA-Radweges gefällt werden muss. Und dabei auf der anderen Seite gar nicht genau zu wissen, wie viele Bäume tatsächlich der Motorsäge zum Opfer fallen werden.

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So geschehen in der jüngsten Ratssitzung. Da erklärt der zuständige Beigeordnete ohne mit der Wimper zu zucken, dass es wohl gar nicht um 300 zu fällende Bäume geht sondern eher um weniger.

Was denn nun: 100, 150 oder 300 Bäume?

Vielleicht nur um 100 Bäume, wie er selbst gezählt hat, oder aber um 150 Bäume, auf die eine Mitarbeiterin nach sorgfältiger Prüfung gekommen ist. Ehrlich gesagt, das passt nicht zusammen. So zu argumentieren schadet dem Image der Verwaltung und dem ihrer Mitarbeiter. Vor allem dann, wenn derartig flapsige Äußerungen vom zuständigen Beigeordneten kommen.

Oder wollte dieser nur einen Witz im Stadtrat machen? Wenn dem so ist, dann hat den Witz keiner verstanden. Darüber gelacht hat nämlich niemand von den anwesenden Damen und Herren. Allerdings gab es von dieser Seite auch keine Nachfrage zu der tatsächlichen Zahl der zum Tode verurteilten Bäume. Geschweige denn zu dem Zählverfahren. Das allein mit der vorgerückten Stunde, zu der das Thema auf den Tisch kam, erklären zu wollen, wird einer Kommune, die den Klimanotstand ausgerufen hat, auch nicht gerecht.

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