
© Sylvia vom Hofe
Harpen plant Gewerbegebiet in Lünen und schockiert Anwohner
Überraschende Ankündigung
An der Grenze zwischen Lünen und Dortmund soll ein neues Gewerbegebiet entstehen. Harpen will viele Millionen investieren: eine Ankündigung aus heiterem Himmel - vor allem für die Anwohner.
Das Einschreiben, das die Bewohner von Lünens kleinster Siedlung am Mittwoch bekommen haben, hat es in sich. Absender: die Harpen Immobilien GmbH aus Dortmund. Das ehemalige Bergbauunternehmen stellt sich den Bewohnern von „Dreihausen“, den drei Häusern unterhalb der Kurler Straße, als Nachbar vor: ein Nachbar mit großen Plänen.
Auf einem 90.000 Quadratmeter großem Maisacker an der Autobahnauffahrt Lanstrop/Lünen-Süd will das Unternehmen ein Gewerbegebiet entwickeln: eine Millionen-Investition. Die überraschende Ankündigung ist bei den Anwohnern eingeschlagen wie eine Bombe. Mit der Ankündigung würden ihre Häuser mit einem Schlag deutlich weniger wert sein als zuvor. Sie reagierten so empört, dass Harpen-Geschäftsführer Franz-Josef Peveling und Dirk Himmel, der Prokurist von Harpen Immobilien, am Donnerstagabend vor Ort waren, um mit den entsetzten Anwohnern zu sprechen. Wir waren mit der Videokamera dabei.
Bislang handelt es sich bei der Fläche im Eigentum von Harpen auch laut Gebietsentwicklungsplan und eine landwirtschaftlich genutzte Fläche. Das soll sich ändern. Wie die Stadt Lünen auf Anfrage mitteilt, soll noch in diesem Monat ein Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht werden. Harpen geht davon aus, dass das Verfahren mindestens ein Jahr dauern wird: ein „offener Beteiligungsprozess“, wie Peveling sagt. Interessenten gebe es bereits, die sich an der Autobahnauffahrt ansiedeln wollen.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
