Bob Michaels sieht die Corona-Regelungen mittlerweile mit Galgenhumor.

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Greif-Wirt Bob Michaels: Wir blicken bei Vorschriften nicht mehr durch

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Kontrolle von 2G-plus-Regeln und immer wieder Absagen von Reservierungen - die Lage für Gaststätten ist immer noch nicht einfach. Bob Michaels vom „Greif“ kann nur noch den Kopf schütteln.

Wethmar

, 03.02.2022, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als die 2G-plus-Regeln für Restaurants und Kneipen eingeführt wurden, war Bob Michaels skeptisch, wie die Kontrollen der Gäste ablaufen. Vor allem, als auch noch die Frage aufkam, wann Johnson & Johnson-Geimpfte denn nun als geboostert gelten und wann nicht. Michaels kritisierte die mangelnde Information der Pächter.

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Nun sind weitere zwei Wochen vergangen und Michaels sagt zum Thema Kontrollen: „Alles in Ordnung, wir hatten damit kaum Probleme.“ Dafür macht dem erfahrenen Gastronomen und Konzertveranstalter etwas anderes Probleme. „Aufgrund der immer höheren Infektionszahlen sagen immer mehr Leute ihre Reservierungen ab, leider meistens sehr kurzfristig“, so Michaels.

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Zudem gibt es kaum größere Feiern. „Keiner will eine Geburtstagsparty mit Tanzverbot veranstalten. Ich halte dieses Tanzverbot auch für Blödsinn.“ Oft melden sich Gäste und sagen ihre Tisch-Reservierung ab, weil das Kind mit positivem Test aus der Schule kommt und sie sich dann auch testen und feststellen, dass sie sich infiziert haben.

Chaos bei den Testungen

„Ich habe jetzt von drei verschiedenen Familien in Lünen gehört, dass es ein ziemliches Chaos gab. Die Kinder wurden in der Schule positiv getestet, im Testzentrum dann negativ, zu Hause wieder positiv, im Testzentrum wieder negativ und der PCR-Test fiel dann wieder positiv aus. Da kann doch was nicht stimmen“, sagt Michaels.

Gerne würde Bob Michaels (r.) endlich wieder Konzerte im Greif veranstalten, doch das wird wohl noch dauern. Stattdessen schlägt er sich jetzt mit immer neuen Vorschriften herum.

Gerne würde Bob Michaels (r.) endlich wieder Konzerte im Greif veranstalten, doch das wird wohl noch dauern. Stattdessen schlägt er sich jetzt mit immer neuen Vorschriften herum. © Nico Drimecker (Archiv)

Er nimmt das Ganze in puncto Corona mittlerweile mit Galgenhumor. „Wir machen erstmal weiter, aber jetzt ist eigentlich völliges Chaos mit den Regelungen.“ Michaels nennt das Beispiel Bodensee: „Wenn man einmal um den See fährt, hat man vier verschiedene Regelungen - in der Schweiz, in Österreich, aber auch in Bayern und Baden-Württemberg gibt es unterschiedliche Vorschriften in Sachen Corona.

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„Man hat immer auf die Regierung Merkel geschimpft aber jetzt ist es noch chaotischer“, findet Michaels. Und sagt: „Jetzt ist es so, dass nicht mal wir durchblicken und wir lesen uns jeden Tag in die neuen Vorschriften ein.“

Gegen den Gleichheits-Grundsatz

Er kritisiert auch, dass es unterschiedliche Regelungen beim Genesenen-Status gibt: „Die Bundestagsabgeordneten gelten weiterhin sechs Monate lang als nachweislich genesen. Wenn aber ins Greif jemand kommt, der drei Monate und einen Tag als genesen gilt, muss ich ihn nach Hause schicken.“ Das widerspreche dem Gleichheits-Grundsatz enorm, meint das Gastwirt.

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Doch Michaels sagt auch: „Da hilft nur Kopf hoch - wir machen das Ganze jetzt seit zwei Jahren mit. Alle, die es bis jetzt geschafft haben, werden es auch weiter schaffen.“