
© Beate Rottgardt (A)
2G-Regel in Lüner Restaurants: Erste Feiern wurden schon abgesagt
Coronavirus
Auch in Restaurants sollen ab der kommenden Woche nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben. Während manche Gastronomen das begrüßen, sagen andere, die Verschärfung bringe eigentlich nichts.
Bei Bob Michaels, Wirt im Szenelokal „Das Greif“, klingelte am Dienstag ständig das Telefon. Kaum hatte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) angekündigt, in der kommenden Woche im Freizeitbereich die 2G-Regel einzuführen, war die Unsicherheit groß. „Viele wollten wissen, was ist denn jetzt mit der Weihnachts- oder der Geburtstagsfeier?“, schildert Michaels. Nach der Verschärfung der Corona-Regeln sind auch in Restaurants nur noch Geimpfte und Genesene zugelassen. „Das gilt jetzt, aber was in ein paar Wochen ist, das weiß doch keiner“, sagt Michaels. Etliche hätten ihre Weihnachtsfeier daher abgesagt.
Man sei mit der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) eigentlich ganz gut gefahren, ist die Meinung von Michaels. Nur wenige hätte er nach Hause schicken müssen. Dass 2G das Infektionsgeschehen bremse, glaubt Michaels nicht. Denn die Ungeimpften hätten ja einen negativen Test vorgelegt. Ein Geimpfter könne auch positiv sein. Michaels sieht in der Verschärfung eher ein Druckmittel für Ungeimpfte.
Sorge vor 2G plus: Spontan ein Bier geht nicht
Sinnvoller sei für die Inzidenz 2G plus. Also Tests für alle. Das allerdings wäre für Gastronomen problematisch: Spontan mal Burger essen oder Bierchen trinken, sei dann nicht drin. Die Leute blieben dann zuhause. Michaels ärgert, dass die Politik seit dem Sommer untätig geblieben sei. „Wir haben alles getan, um Gästen ein sicheres Umfeld zu bieten“, aber die Politik wiederhole die Fehler aus dem vergangenen Jahr und mache nichts. Michaels hat jetzt gepostet, dass er keine verbindlichen Aussagen treffen könne: Am 23. Dezember und an Silvester stehen im Greif Events an, doch wie er die durchführen könne, wisse er noch nicht.
Rizzo: „Sonst nie aus der Pandemie raus“
Aldo Rizzo, Inhaber von La Piccola, hingegen begrüßt die 2G-Regel in der Gastronomie. „Sonst kommen wir ja nie aus der Pandemie raus.“ Wenn sich die Leute jetzt impfen ließen, wäre das eine tolle Sache, sagt er. Einbußen und reduzierte Personenzahl bei Feiern erlebe auch er, „aber damit müssen wir leben. Das machen wir ja schon die ganze Zeit.“
Vernünftig findet auch Andreas Riepe, Chef des Hotels am Stadtpark mit Restaurant, die 2G-Regel. Weihnachtsfeiern fänden in diesem Jahr ohnehin eher in kleineren Gruppen statt. Es habe schon ohne die Verschärfung weniger Buchungen gegeben. Er glaube nicht, dass jetzt alles storniert werde. Eine gewisse Sorge hat aber auch er. Man wisse nicht, was noch komme. Eigentlich hätte es aus seiner Sicht schon vor drei Wochen schärfere Regelung geben müssen.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
